Weniger Eritreer, mehr Syrer
Asyl-Zahlen auf neuem Höchststand

4544 Asylanträge im Monat September – jetzt spürt auch die Schweiz die Flüchtlingswelle. Doch der Bund gibt Entwarnung. Schon bald dürfte der Zustrom sinken. Weil der Winter kommt.
Publiziert: 16.10.2015 um 14:37 Uhr
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Aktualisiert: 04.10.2018 um 20:02 Uhr
Neuer Höchststand bei den Asylzahlen.
Foto: KEYSTONE/AP/MUHAMMED MUHEISEN

Vor dem Hintergrund der anhaltenden Flüchtlingswelle in Europa steigt die Zahl der Asylgesuche in der Schweiz weiter markant an. Ende September suchten 4544 Personen um Asyl nach. Das waren 645 Asylgesuche mehr als im Vormonat.

Abgenommen hat dagegen die Zahl der Asylgesuche von Personen aus Eritrea, wie das Staatssekretariat für Migration (SEM) am Freitag bekanntgab. Gegenüber dem Vormonat sanken die Gesuche aus diesem ostafrikanischen Land um 14 Prozent auf 1387.

Bis Ende September stellten in diesem Jahr total 24 212 Personen ein Asylgesuch in der Schweiz. Das waren 34 Prozent mehr als in den ersten neun Monaten des Vorjahres. Aufgrund des schlechteren Wetters rechnet das SEM im November mit weniger Asylgesuchen. «Grund ist die Witterung: Im Winter wird die Überfahrt über das Mittelmeer schwieriger», sagt Martin Reichlin vom SEM.

Trotz der hohen Asylgesuchszahlen im September rechnet man beim Bund weiterhin damit, dass sich die Zahl der Asylgesuche 2015 im Rahmen der Prognose mit einer Obergrenze von 31 500 bewegen wird. «Das hängt aber nicht zuletzt davon ab, wie sich die Flüchtlingssituation auf der Route von Griechenland über den Balkan nach Westeuropa und die Wetterbedingungen weiter entwickeln.»

Die Situation bleibe jedoch sowohl in Europa als auch in der Schweiz angespannt. Europa habe sich in den letzten Monaten mit der grössten Migrationsbewegung seit dem Ende des 2. Weltkrieges konfrontiert gesehen. Insgesamt wurden in den EU- und EFTA-Staaten mehr als 400'000 Asylsuchende registriert. (lec/sda)

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