Die Täter dürften ungeschoren davonkommen. Gleich zwei Fälle von möglichem Rassismus an der Basler Fasnacht hatten im Frühling schweizweit für Schlagzeilen gesorgt. Selbst die Eidgenössische Kommission gegen Rassismus hatte sich eingeschaltet.
In einem Fall leitete die Basler Staatsanwaltschaft ein Verfahren ein - bis heute ohne Erfolg. Die Ermittlungen sind nun eingestellt worden, wie die Staatsanwaltschaft gegenüber BLICK bestätigt.
Rechtsextreme wollen nichts damit zu tun haben
Es geht um Schnitzelbank-Zettel der sogenannten «Harus-Waagis 2009», die dem Publikum auf dem dem tradtionellen Umzug, dem Cortège, verteilt wurden. Unter dem Titel «Mir mache doch nid dr Näger» wurde darauf ein türkischstämmiger Student beleidigt, der in Basel eine Rassismus-Debatte um die beiden Guggenmusiken «Negro-Rhygass» und «Mohrekopf» losgetreten hatte.
Diverse Medien hatten den Verdacht geäussert, dass Rechtsextreme hinter dem Zettel stehen. So ist Harus nicht nur ein Gruss der rechtsextremen Frontenbewegung aus den 1930er-Jahren, sondern auch der Name der Pnos-Zeitschrift. Deren Basler Sektion hatte aber stets bestritten, etwas damit zu tun zu haben.
Nach vier Jahren verjährt der Fall
Bis heute tappen die Ermittler im Dunkeln. «Sollten sich Hinweise auf die Täterschaft ergeben, werden die Ermittlungen wieder aufgenommen», versichert Peter Gill von der Basler Staatsanwaltschaft. Noch gibt er die Hoffnung nicht auf. «Tatsache ist aber auch, dass es Straftaten gibt, die nicht geklärt werden können.» Nach vier Jahren würde der Fall verjähren.
Auf jeden Fall ungeschoren davon kommt die «Alte Garde der Alten Stainlemer». Diese hatte auf ihrer Laterne die angebliche Überfremdung in Kleinbasel thematisiert. Die Staatsanwaltschaft hatte hier aber keinen Straftatbestand erkannt.