Der Hund ist bekanntlich der beste Freund des Menschen. Deshalb verdient er in den Augen der Schweizer Gesetzgebung auch eine besondere Stellung.
Seit 2008 müssen alle Hundehalter einmal einen 4-stündigen Theoriekurs absolvieren. Dabei wird «vermittelt, welche Bedürfnisse ein Hund hat, wie man mit ihm richtig umgeht und was es an Zeit und Geld braucht, einen Hund zu halten», erklärt das Bundesamt für Lebensmittelsicherheit und Veterinärwesen.
Nach dem Kauf eines jeden neuen Wau-Waus ist ausserdem der Besuch eines ebenfalls mindestens vierstündigen Trainings obligatorisch. In diesem wird vermittelt «wie ein Hund zu führen und zu erziehen ist, was man tun kann, wenn der Hund problematische Verhaltensweisen zeigt, und wie man Risikosituationen erkennt und entschärfen kann», so das Bundesamt.
Die Regelung geht auf tragische Vorfälle mit Kampfhunden Mitte der Nullerjahre zurück. Nun könnte sie auch schon wieder fallen. SVP-Nationalrat Sebastian Frehner (BS) stellt die Praxis in einem Vorstoss in Frage.
Denn ein Gewinn an Sicherheit lasse sich nicht nachweisen, bemängelt er. Auch das Konsumentenforum hält nicht viel von den Kursen. Diese seien zu Verkaufsveranstaltungen für Hundeartikel verkommen, schreibt die «Basler Zeitung».
Die Stiftung «Tier im Recht» gibt derweil der Zeitung zu Protokoll, dass vier Stunden für eine wirkungsvolle Prävention nicht genug seien. Bei den Kursen gehe es schliesslich primär um das Tierwohl.
Politiker Frehner kann nicht verstehen, warum ausgerechnet Hunde separat behandelt würden: «Wieso sieht der Bundesrat von einer strengeren Regulierung der Katzenhaltung ab, obwohl diese der einheimischen Fauna stark zusetzen?», fragt er die Regierung.