Der Zorn der Chinesen: Wenn es um Tibet und den Dalai Lama legt, zeigt das Land der Mitte seine harte Seite.
Weil die Basler Regierung 2015 den Dalai Lama empfangen hat, verhängte das Land Xi Jinpings laut der «TagesWoche» eine Einreisesperre über die Regierungsräte Guy Morin und Hans-Peter Wessels.
Das Schweizer Aussendepartement EDA war vor einem offiziellen Empfang von den Chinesischen Diplomaten gewarnt worden. Wenn die Basler den Dalai Lama im Rathaus empfangen, würde die Städtepartnerschaft zwischen Basler und Schanghai während zwei Jahren auf Eis gelegt. Was eine Einreisesperre für die Basler Regierung mit sich ziehe.
Der misslungene diplomatische Trick
Mit einem Trick versuchten die Basler daraufhin, das Oberhaupt der Tibeter zwar die Ehre zu erweisen – dies aber im Luxushotel Trois Rois und nicht im Rathaus. Der Dalai Lama wurde somit nicht als politischer Führer empfangen, sondern als Oberhaupt der buddhistischen Regierungsgemeinschaft. Für die Chinesen machte dies am Ende aber keinen Unterschied.
Als Regierungspräsident Guy Morin einen guten Monat später beim Gastauftritt des Basler Sinfonieorchester in Schanghai beiwohnen wollte, meldete sich das EDA beim Grüne-Politiker. Morin dürfe als Privatperson nach China reisen. Als Folge würde das Konzert jedoch von allen Offiziellen boykottiert. Am Ende verzichtete Morin auf eine Visite.
Mittlerweile sind die diplomatischen Unstimmigkeiten zwischen Basel und China jedoch beigelegt: Der Regierungsrat plant für Mai eine Unternehmerreise nach Schanghai und Peking. (vfc)