Vom Boss ins Oval Office zitiert
Trumps Handelsminister versetzt Schneider-Ammann

Die Kündigung des Pariser Abkommens war wichtiger: Bundesrat Schneider-Ammann wurde vom US-Handelminister versetzt.
Publiziert: 02.06.2017 um 07:34 Uhr
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Aktualisiert: 05.10.2018 um 04:31 Uhr
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Wurde versetzt: Wirtschaftsminister Schneider-Ammann.
Foto: PETER KLAUNZER

Nein, es ist nicht gerade die feine Art – aber Bundesrat Johann Schneider-Ammann hatte auch kein Treffen mit einem Briten vor sich. Der Wirtschaftsminister würde sich «im Rahmen seiner Reise in die USA am Donnerstag 1. Juni mit dem Handelsminister der Vereinigten Staaten, Wilbur Ross, treffen», verkündete Ammanns Kommuniktionschef Noé Blancpain noch vorgestern. 

Doch daraus wurde nix: «Wie uns eben aus Washington, D.C. gemeldet wurde, musste US-Handelsminister Wilbur Ross das geplante Treffen mit Bundesrat Johann Schneider-Ammann kurzfristig absagen», so Blancpain. Unser Bundesrat wurde also versetzt.

Schneider-Ammann reist zu Geheimtreffen

Grund: Ross sei für die Ankündigung von Präsident Donald Trump zum Rückzug der USA aus dem Pariser Klima-Abkommen ins Weisse Haus gerufen worden, so Schneider-Ammanns Department. Der Schweizer Bundesrat hatte ob diesem wichtigen Geschäft hintenanzustehen.

Ohne Austausch bleibt die US-Reise des FDP-Magistraten aber nicht: Der eigentliche Grund für die Reise über den Atlantik ist Schneider-Ammans Teilnahme an der sogenannten Bilderberg-Konferenz. Pikant: Die Weltpresse ist von dem konspirativen Zusammenkommen führender Wirtschafts- und Politgrössen von mehrheitlich westlichen Ländern ausgeschlossen. Besprochen würden unter anderem die globale politische und wirtschaftliche Entwicklung, die transatlantischen Beziehungen und Fragen der Globalisierung, so das WBF. Bereits Doris Leuthard (2011), Christoph Blocher (2009) und Pascal Couchepin waren Gäste am Treffen.

Versetzt wurde aber noch keiner der Schweizer Magistraten. (vcf) 

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