Weil er für SP-Politiker Hans Stöckli wirbt
Ueli Maurer treibt SVP zur Weissglut

SVP-Bundespräsident Ueli Maurer macht Wahlkampf für SP-Mann Hans Stöckli. Das kommt bei der eigenen Partei gar nicht gut an.
Publiziert: 13.11.2019 um 17:21 Uhr
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Aktualisiert: 13.11.2019 um 17:43 Uhr
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Bundespräsident Ueli Maurer macht seiner Partei keine Freude.
Foto: Keystone

Hans Stöckli (67) muss zittern. Am kommenden Wochenende entscheidet sich die politische Zukunft des Berner SP-Ständerats. Gemeinsam mit Grünen-Chefin Regula Rytz (57) tritt Stöckli für die kleine Kammer an – doch dass der konservative Kanton Bern komplett in links-grüne Hände fällt, ist unwahrscheinlich.

Wahrscheinlicher ist, dass SVP-Mann Werner Salzmann (57) einen Sitz holt, und der zweite an SP oder Grüne geht. Für Rytz, die strahlende Wahlsiegerin am 20. Oktober, sind die Chancen intakt. Die grüne Welle und das Frauen-Wahljahr könnten für Stöckli das Ende im Stöckli bedeuten.

Erst ein Innerschweizer, dann ein SVPler

Der Bieler kann also jede Hilfe gebrauchen – und er holt sie sich wo immer möglich. Zuerst machte Marathon-Läufer Viktor Röthlin (45) für Stöckli Werbung – obwohl der Innerschweizer in Nidwalden wohnt und in Bern gar nicht wählen darf.

Und nun lässt Stöckli gar Bundespräsident Ueli Maurer (68) für sich weibeln. Stöcklis Facebook-Seite ziert ein Bild der beiden Herren – mit folgendem Zitat Maurers: «Ich habe als Bundespräsident bestens mit dem Vizepräsidenten des Ständerates, Hans Stöckli, zusammengearbeitet. Ich würde ihn zum Ständeratspräsidenten wählen.»

«Was tust Du da?»

Nur: Dafür müsste Stöckli erstmal in den Ständerat gewählt werden. Und das will Maurers Partei verhindern – hat sie doch mit Salzmann einen eigenen Kandidaten im Rennen.

Bei der Berner SVP brennt deswegen die Luft. «Was tust du da?», habe Aliki Panayides (55), Geschäftsführerin der Kantonalpartei, den Bundespräsidenten umgehend gefragt, berichtet «Der Bund». Die Antwort sei postwendend gekommen: Es sei ja nicht sein Post, so Maurer.

Stöckli beteuerte gegenüber der Zeitung, dass Maurers Empfehlung echt sei. Der Bundespräsident sei sich durchaus bewusst gewesen, dass dieser Post ihm Kritik eintragen könnte. Doch – typisch Maurer – er sei solche Kritik gewöhnt. Ausserdem habe er auch Werbung für Salzmann gemacht. Maurer wollte sich nicht zum Werbe-Post äussern. (sf)

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