Die weit über hundert bekannten Glutnester im Einsatzraum könnten je nach Wetterlage jederzeit wieder Feuer entfachen, teilte die Armee am Freitag mit. Die Walliser Behörden hätten deshalb die Armee gebeten, ihre Unterstützung zu verlängern. Ursprünglich sei der Einsatz bis zum 28. Juli bewilligt gewesen.
Für die Überwachung der Glutnester setzt die Armee einen Super-Puma-Helikopter mit einer Infrarotkamera sowie zwei Spezialfahrzeuge mit Wärmebildkameras ein. Die Überwachungsarbeiten erfolgen hauptsächlich in der Nacht.
Wie der Gemeindeführungsstab Waldbrand Riederhorn am Freitagabend mitteilte, sind zurzeit im Brandgebiet täglich noch 50 bis 60 Feuerwehrleute mit Löscharbeiten beschäftigt. Allein am Donnerstag hätten um die 80 «Hotspots» eliminiert werden können.
Die freigelegten Glutnester würden entweder durch den gezielten Abwurf von Löschwasser aus der Luft oder mit Hilfe der seit Mittwoch eingesetzten flexiblen Löschsäcke gelöscht. Diese werden jeweils in unmittelbarer Nähe des Brandherds platziert.
Die Lage im Brandgebiet hat sich laut dem Führungsstab zwar etwas entspannt und der Boden hat sich abgekühlt. Allerdings gebe es immer noch Stock- und Wurzelbrände, und die Einsatzkräfte stiessen auch in unversehrten Waldstücken immer noch auf offene Feuer, sodass die Gefahr eines neuerlichen Brandausbruchs noch keineswegs gebannt ist.
Dies habe sich am Donnerstagabend gezeigt, als gegen 20.30 Uhr im Wald oberhalb von Oberried ein offenes Feuer gesichtet wurde, das bis 21.15 Uhr dank eines Helikopter-Einsatzes gelöscht wurde.
Ausser von 20 Feuerwehrleuten aus dem Mittel- und Unterwallis erhalten die Oberwalliser Feuerwehrleute nun auch Hilfe von rund 40 Feuerwehrleuten aus verschiedenen Deutschschweizer Kantonen. Sie werden am Wochenende im Waldbrandgebiet zum Einsatz kommen.
Wie der Leiter des Feuerwehrinspektorats beider Basel, Werner Stampfli, am Freitagabend in der Tagesschau des Schweizer Fernsehens SRF sagte, stiess die Bitte der Walliser Feuerwehrleute um Hilfe auf eine «riesige Resonanz». Schweizweit hätten sich 1000 Feuerwehrleute für einen freiwilligen Einsatz gemeldet.
Alleine in seinem Zuständigkeitsbereich seien es 200 Angehörige der Feuerwehrkorps gewesen, welche hätten im Wallis helfen wollen. Mittels Losverfahren habe man sich für zehn Kolleginnen und Kollegen entschieden.
Derweil werde das Schadenausmass immer deutlicher, schreibt der Gemeindeführungsstab in seiner Mitteilung. Auf einer Fläche von knapp hundert Hektaren seien etwa drei Viertel aller Bäume, vornehmlich Fichten, vollständig verbrannt. «Das Erstaunliche daran: Es sind fast ausschliesslich grüne Bäume verbrannt, während die dürren Bäume unversehrt blieben», heisst es.
Das liege am leicht brennbaren Harz der Nadeln, sagt Revierförster Peter Aschilier laut Mitteilung. Am Donnerstag begab er sich mit Spezialisten der Eidgenössischen Forschungsanstalt für Wald, Schnee, und Landschaft zu einem Augenschein vor Ort.
(SDA)