Ursula Wyss hat in Bern für das Stadtpräsidium und für den Gemeinderat kandidiert. Ihre Resultate waren eher unbefriedigend. Gestern traf sie sich in Bern mit dem Politologen Claude Longchamp, um sich auf den zweiten Wahlgang am 15. Januar vorzubereiten und einige Fehler zu beheben, schreibt «Der Bund».
Zwei Fehler haben sie gemacht
Laut Longchamp habe die SP zwei Fehler gemacht. Sie habe zum Schluss des Wahlkampfs die Plakatkampagne eingestellt. «Das macht man nicht in der heissesten Phase», zitiert «Der Bund» den Politologen. Ausserdem sei es taktisch heikel gewesen, das Thema des Ausländerstimmrechts, das doch eher umstritten sei, im Wahlkampf anzusprechen.
Ursula Wyss solle sich auf ihre Stärken verlassen, rät Longchamp: «Sie hat einen unbestrittenen Leistungsausweis als Exekutivpolitikerin.» Es wäre ein Fehler, ihr Profil zu verwässern, um Sympathien zu gewinnen. Sie solle sich stattdessen positionieren, denn das zwinge ihren Mitbewerber, den Grünen Alec von Graffenried, dies ebenfalls zu tun. «Das wird ihn aber auf der linken oder der rechten Seite Stimmen kosten.» Ausserdem müsse Wyss sich als Frau positionieren. Denn in Bern seien um die 45’000 Frauen stimmberechtigt, rund 7000 mehr als Männer. «Wenn alle Frauen wählen gehen, ist die Sache entschieden», meinte Longchamp.
Die Stimmen der Grünen können entscheidend sein
Ein wichtiger Termin für Wyss sei zudem die Delegiertenversammlung des Grünen Bündnisses, die am 14. Dezember stattfinde. Da entscheide das Bündnis nämlich, ob es lieber die erste Stadtpräsidentin oder den ersten grünen Stadtpräsidenten im Amt sehen wolle. Gemäss «Bund» braucht Wyss alle Stimmen des Grünen Bündnisses sowie die von links aussen, um gewählt zu werden. (wif)