An den Olympischen Winterspielen 2022 in Peking nimmt kein Bundesrat und keine Bundesrätin teil. Grund dafür ist die Corona-Lage, wie André Simonazzi, Vizekanzler und Bundesratssprecher mitteilt.
Infolge der Bekämpfung der Pandemie in China hätten «keine substantiellen bilateralen Treffen» stattfinden können, so die Begründung. Auch Treffen mit Athletinnen und Athleten wären nicht möglich gewesen. Darum habe der Bundesrat auf eine Teilnahme verzichtet, an den Olympischen und Paralympischen Winterspielen ist keine Schweizer Vertretung vor Ort.
Ein Boykott nach dem anderen
Die Eröffnungszeremonie in Peking steht am 4. Februar auf dem Programm. Für eine Schweizer Delegation wäre die Ausgangslage heikel gewesen. Denn immer mehr Länder haben einen diplomatischen Boykott der Spiele angekündigt, darunter etwa die USA, Kanada oder Grossbritannien. Grund sind Menschenrechtsverletzungen Chinas, insbesondere an den Uiguren.
Dass nun auch die Schweiz auf eine Teilnahme verzichtet, ist gewissermassen eine Kehrtwende. Noch vor zwei Wochen hatte sich die Landesregierung grundsätzlich dafür ausgesprochen, ein Mitglied zu entsenden. Eine Hintertür je nach Entwicklung der Pandemie liess sich der Bundesrat aber da schon offen.
Entsprechend wird die Absage nun auch mit der Pandemie begründet. Politische Überlegungen wies Simonazzi auf Nachfrage von Blick sich. Es gehe vor allem um die Kontakte, die unter den aktuellen Umständen der Pandemie schwierig seien. Die Schweiz werde aber durch den Schweizer Botschafter vor Ort repräsentiert.
(gbl/sf)