Wegen Landeshymne-Vorschlag
CVP-Buttet will SGG die Rütli-Verwaltung entziehen

Seit 156 Jahren verwaltet die Schweizerische Gemeinnützige Gesellschaft (SGG) das Rütli. Geht es nach CVP-Nationalrat Yannick Buttet, soll damit Schluss sein. Aus Ärger über den Landeshymne-Wettbewerb der SGG will er dieser die Verwaltung entziehen.
Publiziert: 22.09.2016 um 17:14 Uhr
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Aktualisiert: 28.09.2018 um 22:00 Uhr
Das Rütli gilt vielen als Wiege der Schweiz und mit viel Symbolik verbunden. Das Bild zeigt die 1.-August-Feier dieses Jahres.
Foto: KEY
Ruedi Studer

Der Walliser CVP-Nationalrat Yannick Buttet (39) hat die Nase voll! Er will der Schweizerischen Gemeinnützigen Gesellschaft (SGG) die Verwaltung des Rütli entziehen! Das fordert der CVP-Mann in einer Motion, die er heute eingereicht hat.

Auslöser für Buttets Ärger über die SGG sind deren Pläne zur Abschaffung der heutigen Landeshymne. Mittels einem Künstlerwettbewerb hat sie einen neuen Hymnentext-Vorschlag lanciert. Für Buttet ein No-Go.

Doch es ist nicht das einzige, das in stört. «Die SGG hat das Rütli verpolitisiert. Sie macht zuviel Politik – und zwar eher linke Politik», findet Buttet. Er habe mit verschiedenen Vertretern der Region gesprochen und dabei gehört, dass es immer wieder Probleme gebe. «Schützenvereine haben offenbar grosse Mühe, auf der Rütliwiese Veranstaltungen durchführen zu dürfen», sagt Buttet.

«Vertrauen in die SGG verloren»

«Ich habe das Vertrauen in die SGG verloren», erklärt der Walliser. Für ihn ist klar: «Der Zugang auf die Rütliwiese muss für alle offen sein. Das Rütli ist die Wiege unseres Landes, deshalb braucht es eine neutrale Verwaltung.»

Der Walliser schlägt vor, dass der Bund die Verwaltung gleich selber übernimmt – auch wenn das etwas kosten sollte. Dieser Meinung sind gegen 50 weitere Nationalräte aus CVP, SVP und FDP, die den Vorstoss mitunterzeichnet haben.

Geschenk mit Vorbehalt

Allzu einfach dürfte der Verwaltungswechsel aber nicht werden. 1860 hatte die SGG die Rütliwiese nämlich gekauft und diese der Eidgenossenschaft «als unveräusserliches Nationaleigentum» zum Geschenk gemacht. Dies allerdings unter dem Vorbehalt, dass die SGG die Wiese, die vorhandenen Gebäude und den daraus resultierenden Ertrag weiterhin selbst verwalten darf.

«Das Geschenk ist über 150 Jahre alt», meint Buttet dazu. «Es ist es längst Zeit, dass sich die Schweiz endlich selbst um dieses Geschenk kümmert.»

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