Alain Berset (47) ist der Social-Media-König des Bundesrats. Kein anderes Mitglied der Landesregierung hat so viele Follower auf Twitter (105'086) und Instagram (13'700). Und er pflegt beide Kanäle sehr intensiv – Instagram sogar höchstpersönlich. Twitter überlässt er seinem Kommunikationsteam.
Dass die sozialen Netzwerke keine Einbahnstrasse sind, auf der man Bilder und Statements postet, hat der Freiburger SP-Bundesrat diese Woche erfahren. Eine Schülerin wandte sich auf Instagram direkt an den Innenminister – mit einer ziemlich speziellen Nachricht.
«Chönd sie ned markanter usgseh»
«Grüezi», schreibt sie (noch) einigermassen höflich. Doch dann schlägt sie einen anderen Ton an. Auf Schweizerdeutsch schreibt sie: «Wegen iIhnen habe ich meine Geschichtsprüfung verkackt. Können Sie nicht mal etwas markanter aussehen, dass ich Sie erkennen kann?»
Am Ende wird der Ton wieder etwas versöhnlicher: «Liebe Grüsse, eine arme Schülerin, die ihre Geschichtsprüfung versaut hat.»
«Locking for Freedom?»
Dermassen in den Senkel gestellt, beweist Berset Humor. Er anonymisierte die Quelle und verwendete die Nachricht in einer Story. «Upps!! Soll ich meine Haare wachsen lassen? Oder einen Bart? Oder ein Tattoo stechen lassen?»
Die Idee mit den Haaren scheint Berset am besten zu gefallen, hat er seine Antwort doch mit einem Bild des US-Schauspielers und Sängers David Hasselhoff (67) illustriert. So nach dem Motto «Locking for Freedom», in Abwandlung des bekanntesten Hasselhoff-Hits «I've been looking for Freedom».
Bundesräte sind unbekannt
Dass er von der Jugend nicht erkannt wird, dieses Schicksal teilt Berset mit den meisten Bundesräten. So zeigte eine BLICK-Strassenumfrage im September schonungslos auf, dass Jugendliche nicht einmal wussten, wer Bundespräsident Ueli Maurer (68) ist – und ihn für einen Manager, Schriftsteller oder Sportler hielten. (sf)