Wegen Gewalt im Nahost-Konflikt
IKRK-Chefin warnt vor Anschlägen – auch in der Schweiz

Die Chefin des Internationalen Komitees des Roten Kreuzes warnt davor, die Gewalt im Nahen Osten zu wenig klar zu benennen. Dies führe zu einer Radikalisierung, die in Anschlägen in Europa enden könne.
Publiziert: 07.12.2024 um 13:45 Uhr
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Aktualisiert: 07.12.2024 um 13:46 Uhr
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IKRK-Präsidentin Mirjana Spoljaric Egger warnt vor Anschlägen, auch in Europa.
Foto: keystone-sda.ch

Mirjana Spoljaric Egger (53), die Präsidentin des Internationalen Komitees des Roten Kreuzes, warnt vor den Folgen des Konfliktes im Nahen Osten und der Gewaltanwendung dort. Dieser radikalisiere Menschen, sagte sie in der Samstagsrundschau von Radio SRF. Für die Schweiz und Europa verschärfe dies die Gefahr von Anschlägen.

Der Konflikt sei nur weit weg, «bis ein Anschlag in einer Schweizer Stadt» erfolge. «Dies kann jederzeit passieren». Denn die im Konflikt angewendete Gewalt führe zu Zerstörungen und Traumata, die «über Generationen hinweg Menschen radikalisieren werden». Man müsse wissen, dass sich diese Konflikte «schnell in jede Hauptstadt dieser Welt ausbreiten können».

Die Radikalisierung sei letztlich auch eine Konsequenz daraus, dass Politiker, auch in der Schweiz und Europa, die Gewalttaten, etwa im Konflikt zwischen Israelis und Palästinensern, nicht klar benennen, sondern wegschauen würden. Spoljaric kritisierte gegenüber SRF, dass man heute propagieren könne, das Leben eines Feindes sei weniger wert als das der eigenen Leute. Auch lasse man die Denkhaltung zu, dass man für militärische Erfolge alles in Kauf nehmen dürfe. Damit habe man aus dem Zweiten Weltkrieg zu wenig gelernt.

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