In den USA müssen Hunderttausende Angestellte im öffentlichen Dienst in den unbezahlten Zwangsurlaub. Der sogenannte Shutdown hält das Land in Atem, da sich Republikaner und Demokraten bisher nicht auf ein Übergangsbudget einigen konnten. Heute Abend (Schweizer Zeit) ist im US-Senat eine weitere Abstimmung dazu angesetzt. Bleibt es beim Shutdown, ist die WEF-Teilnahme von US-Präsident Donald Trump (71) fraglich.
BLICK hat einige Bundesparlamentarier gefragt, ob sie nun eine Absage Trumps befürchten – oder gar auf diese hoffen. Hier ihre Antworten.
CVP-Nationalrätin Elisabeth Schneider-Schneiter (53, BL), Präsidentin der Aussenpolitischen Kommission: «Ich fände es wirklich sehr schade, wenn Herr Trump wegen des Shutdowns nicht ans WEF reisen könnte. Und zwar nicht wegen des Treffens mit Bundespräsident Alain Berset, sondern wegen der Bedeutung, die der US-Präsident dem Weltwirtschaftsforum verleiht. Sein Besuch ist auch wirtschaftlich fürs Bündnerland wichtig.»
SP-Nationalrat Cédric Wermuth (31, AG): «Dass die amerikanischen Republikaner mal ein Problem für mich lösen, hätte ich auch nie gedacht. Die Folgen des Shutdowns sind für die betroffenen Menschen vor Ort aber tragisch, deshalb bin ich weder schadenfreudig noch froh, sollte Trump deswegen nicht kommen. Wichtiger wäre, dass Trump wegen der zivilgesellschaftlichen Proteste nicht nach Davos kommen würde. Dann würde er wenigstens das politische Signal hören.»
Grünen-Nationalrätin Sibel Arslan (37, BS): «Ich finden den Hype um Trump übertrieben. Ich vermute, dass er zum eigentlichen Thema ‹Für eine gemeinsame Zukunft in einer zersplitterten Welt› nichts beitragen würde. Ob mit oder ohne Trump stellt sich vielmehr die Frage, was das Ziel des WEF ist.»
FDP-Nationalrat Hans-Peter Portmann (54, ZH): «Es wäre hoch bedauernswert fürs WEF, wenn Präsident Trump nicht nach Davos reisen könnte. Für die Schweiz wäre es einfach eine verpasste Chance. Schade, aber kein Weltuntergang.»
SP-Nationalrat Tim Guldimann (67, ZH): «Ich bin dafür, dass Trump nach Davos kommt. Nicht etwa, weil ich irgendwelche Sympathien für ihn hege, sondern weil Davos und die Schweiz damit viel Aufmerksamkeit erhalten. Die Welt trifft sich in Davos, das ist ein Riesenspektakel. Der Werbeeffekt für unser Land ist riesig. Die Organisation Präsenz Schweiz wirbt mit viel Steuergeld für das Ansehen und die Bekanntheit der Schweiz in der Welt – mit dem Trump-Besuch erhalten wir das billiger.»
US-Präsident Donald Trump kommt in die Schweiz zum 48. World Economic Forum. Die wichtigsten Informationen, Bilder und Videos zum WEF 2018 finden Sie hier.
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