Wasserqualität
Bund weist Kantone zur Umsetzung der Trinkwasser-Sanierung an

Der Bund hat die Kantone dazu angewiesen, die Umsetzung der Sanierung des Trinkwassers eng zu verfolgen. Die meisten Wasserversorger haben entsprechende Sanierungsmassnahmen zum Abbau des Pflanzenschutzmittel-Wirkstoffs Chlorothalonil bereits eingeleitet.
Publiziert: 29.01.2025 um 11:14 Uhr
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Aktualisiert: 29.01.2025 um 11:21 Uhr
Laut dem Bericht hat zwischen 2019 und 2021 rund ein Zehntel der Bevölkerung Trinkwasser konsumiert, das den Höchstwert für Chlorothalonil überschritten hat. (Symbolbild)
Foto: GAETAN BALLY
Laut dem Bericht hat zwischen 2019 und 2021 rund ein Zehntel der Bevölkerung Trinkwasser konsumiert, das den Höchstwert für Chlorothalonil überschritten hat. (Symbolbild)
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SDASchweizerische Depeschenagentur

Pflanzenschutzmittel mit dem Wirkstoff Chlorothalonil wurden seit den 1970er-Jahren in der Schweiz eingesetzt, wie das Bundesamt für Lebensmittelsicherheit und Veterinärwesen (BLV) in einem Bericht ans Parlament vom Mittwoch aufzeigt. Wegen Gesundheitsbedenken verbot der Bund per 1. Januar 2020 die Pflanzenschutzmittel. Abbauprodukte von Chlorothalonil seien aber nach wie vor im Grund- und Trinkwasser auffindbar.

Zu den Sanierungsmassnahmen des Trinkwassers gehören das Mischen mit unbelastetem Wasser, die temporäre Schliessung von belasteten Fassungen oder der Einkauf von Wasser aus benachbarten Wasserversorgungen. Technische Aufbereitungsanlagen sollen nur installiert werden, wenn die rasch umsetzbaren Massnahmen nicht möglich oder schon ausgeschöpft sind. Die Aufbereitung von verschmutztem Wasser dürfe keine permanente Lösung sein. Der Fokus liege auf dem vorsorglichen Gewässerschutz, damit schädliche Stoffe gar nicht erst ins Grundwasser gelangen.

Für die Aufbereitung des Trinkwassers wären je nach Variante geschätzte Investitionskosten im Umfang von 54 Millionen bis 818 Millionen Franken nötig, schrieb das BLV. Die jährlichen Gesamtkosten beliefen sich auf 13 bis 74 Millionen Franken.

Gemäss Schätzungen im Bericht hat von 2019 bis 2021 durchschnittlich ein Zehntel der Bevölkerung Trinkwasser konsumiert, welches den Höchstwert für Chlorothalonil überschritten hat. Der Anteil der Bevölkerung, das von kontaminiertem Trinkwasser betroffen ist, wird sich über die nächsten 5 bis 15 Jahre durch den natürlichen Rückgang der Konzentration im Grundwasser deutlich reduzieren.

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