Das hätte schlimm ausgehen können: Bei einem Training der Kunstflugstaffel Patrouille Suisse haben sich am Donnerstagmorgen im Raum Baar ZG zwei Flugzeuge des Typs F-5 Tiger in der Luft touchiert.
Das VBS kann von Glück im Unglück sprechen: Sämtliche sieben Flugzeuge haben nach dem Vorfall sicher landen können. Die Piloten seien unverletzt geblieben. Die Militärjustiz hat Untersuchungen aufgenommen. Die Kunstflugstaffel sollte eigentlich am Freitag beim Eidgenössischen Jodlerfest auftreten. Dieser Auftritt wird nun aber abgesagt, schreibt das VBS auf Twitter.
Eine Person leicht verletzt
Wie knapp die Armee an einer Katastrophe vorbeigeschrammt ist, zeigt ein Video von Blick-Leserin Nina V. (21) aus Zug. Sie habe am Donnerstagmorgen die Flugzeuge beim Training gefilmt, weil sie am Freitag nicht ans Jodlerfest gehen könne. Lange habe alles ganz normal ausgesehen. Dann aber passiert es: Zwei der Flieger touchieren sich plötzlich.
Bei einem F-5 Tiger ist die Flugzeugnase abgebrochen und an die Fassade eines Hauses geprallt. Beim Aufprall zersprangen auch die Scheiben des Hauses und durch die Glassplitter wurde eine Person leicht verletzt. Bei der Touchierung der beiden Flugzeuge sei der Bremsschirm des einen Flugzeuges ausgelöst worden und ebenfalls auf den Boden gefallen, teilt die Armee mit.
«Ich habe zuerst gedacht, es sei ein Teil der Übung», erzählt Nina V. «Der eine Flieger ging einfach sehr schnell runter.» Erst, nachdem sie sich das Video nochmals angesehen hatte, erkannte sie den Zusammenstoss. Sie sei aber beruhigt gewesen, weil sie bereits gehört hatte, «dass zum Glück beide Flugzeuge weiterfliegen konnten».
Eine weitere Zeugin des Vorfalls war Beatrice Stocker (65). «Es war wirklich extrem laut.» Sie habe gesehen, wie zwei Fallschirme herunterkamen. «Ich war verwundert, was das sein könnte. Mein Sohn meinte, es habe etwas mit den Patrouille-Suisse-Fliegern zu tun. Wir hätten aber niemals damit gerechnet, dass sich die Flieger touchiert hätten.»
«Ich musste einen Schnaps trinken»
Gelandet sind Trümmerteile auf dem Gelände des Bergbaukonzerns Glencore. «Wir haben einen Knall gehört und ein Teil runterfallen sehen», erzählt ein Glencore-Sprecher. Das sei gegen 11.15 Uhr gewesen. Der Konzern arbeite eng mit den Behörden zusammen, um die Ermittlungen zu unterstützen.
Der Schreck scheint den Glencore-Mitarbeitenden gehörig in die Glieder gefahren zu sein. «Ich musste einen Schnaps trinken», sagte vor Ort eine Mitarbeiterin zu einem Arbeitskollegen.