Donald Trump (70) sorgt mal wieder mit frauenfeindlichen Aussagen für Ärger. Das Video, welches die «Washington Post» veröffentlichte, stammt aus dem Jahr 2005. Es zeigt den Präsidentschaftskandidaten privat in einem Gespräch mit dem Moderator der Infotainment-Sendung «Access Hollywood».
«Wenn du ein Star bist, dann lassen sie es zu»
Er fühle sich «automatisch» zu schönen Frauen hingezogen, sagt Trump im Video. Und so sieht seine Masche aus: «Ich fange einfach an, sie zu küssen. Ich warte nicht einmal. Und wenn du ein Star bist, dann lassen sie es zu.» Und bringt Beispiele: «Grab them by the pussy», also «pack sie an der Vagina» – «Du kannst alles machen».
«Ich habe versucht, sie zu vögeln. Sie war verheiratet», ist eine weitere, vulgäre Aussage. Im Video spricht er über eine Frau namens Nancy. Im selben Jahr der Aufzeichnung heiratete Trump seine Ehefrau Melania (46).
Trump und der Moderator sind auf dem Weg zu einer TV-Aufzeichnung. Die Moderatorin der Show hat es ihm offensichtlich angetan. «Oh, schöne Beine», urteilt Trump. «Ich nehme lieber noch ein paar Tic Tacs, für den Fall dass ich sie küssen werde.»
Trump: «Bill Clinton hat schlimmere Dinge gesagt»
Der Republikaner selber sprach in einer schriftlichen Erklärung von Äusserungen, wie sie Männer in Umkleideräumen machten. «Bill Clinton hat auf dem Golfplatz viel schlimmere Dinge gesagt als ich. Ich entschuldige mich, wenn ich jemanden beleidigt habe.»
Politische Analysten erklärten in ersten Kommentaren, dass die Enthüllung Trump möglicherweise als Kandidaten erledigen werde.
Kritik von allen Seiten
Paul Ryan, als Sprecher des Repräsentantenhauses der ranghöchste gewählte Politiker seiner Partei, sagte, ihm sei übel von den Bemerkungen. Trump werde einen geplanten gemeinsamen Wahlkampftermin mit ihm nicht wahrnehmen.
Reince Priebus, der Vorsitzende des Parteigremiums Republican National Committee und damit Parteichef der Republikaner, sagte, über keine Frau sollte jemals mit solchen Worten gesprochen werden.
Rivalin Hillary Clinton (68) nannte Trumps Bemerkungen im Video «schrecklich»: «Wir dürfen es nicht zulassen, dass dieser Mann Präsident wird.» Die beiden Präsidentschaftskandidaten kommen in der Nacht zum Montag zu ihrem zweiten TV-Duell zusammen. In der ersten Debatte hatte Clinton ihrem Rivalen sexistische Äusserungen vorgeworfen.
Obama hat schon gewählt
Der scheidende Amtsinhaber hat indes schon gewählt: Barack Obama (55) hat gut einen Monat vor der Präsidentschaftswahl seine Stimme abgegeben. Er erschien gestern unangekündigt in einem Wahllokal seiner Heimatstadt Chicago.
Obama unterstützt im Wahlkampf seine ehemalige Aussenministerin und Parteifreundin Hillary Clinton. Auf die Frage, wen er gewählt habe, antwortete er aber mit einem verschwiegenen Lächeln. (sda/gru)