Von wegen CVP - Walliser Wahlfälscher waren wohl SVP-Fans
Auf den Zetteln stand «Freysinger»

Bei den Staatsratswahlen im Wallis kam es zu mehreren Wahlfälschungen. Nun zeigt sich: Die Täter kommen offenbar aus dem Kreis der SVP-Unterstützer.
Publiziert: 31.05.2017 um 12:00 Uhr
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Aktualisiert: 05.10.2018 um 17:26 Uhr
Trotz «Hilfe» hat es nicht zur Wiederwahl gereicht: Ex-Staatsrat Oskar Freysinger (SVP).

Die Grossrats- und Staatsratswahlen Ende März wurden von Wahlfälschungen in drei Oberwalliser Gemeinden überschattet (BLICK berichtete). Die SVP, deren Staatsratskandidat Oskar Freysinger die Wiederwahl deutlich verpasste, verdächtigte einen CVP-Sympathisanten.

Doch wie sich nun zeigt, waren es wohl SVP-Kreise, die die Wahlen manipulieren wollten. In den gefälschten Couverts fand sich jeweils die gleiche Liste: «Oskar Freysinger, Staatsrat, Savièse». Das berichtet der «Walliser Bote» unter Berufung auf zwei voneinander unabhängige Quellen. Die Suche nach der Täterschaft sei fortgeschritten, zitiert die Zeitung Ermittlerkreise.

«Falscher» Grossrat?

Im zweiten Wahlgang der Staatsratswahlen hatte man in den Gemeinden Naters, Brig und Visp zusammen rund 130 Fälschungen festgestellt. Dadurch würde sich Freysingers Abstand auf den fünftplatzierten Kandidaten der FDP, Frédéric Favre, vergrössern. Offiziell verpasste der SVP-Staatsrat seine Wiederwahl um 2124 Stimmen.

Den Ausgang der Regierungsratswahlen dürften die Fälscher also nicht beeinflusst haben. Anders sieht es bei den Wahlen für den Grossrat aus, bei denen mit rund 55 gefälschten Wahlzetteln gerechnet werden muss. Geht man davon aus, dass die Täterschaft bei den Grossratslisten die gleiche Richtung «wählte», käme es zu Verschiebungen. Die SVP müsste einen Sitz an die CVP abtreten, die CVP dafür einen der CSP überlassen. (sf)

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