Dieses Jahr sind in mehreren Kantonen Wahlen angesagt. Als erstes findet im Kanton Thurgau am 13. Februar eine Ersatzwahl in den Regierungsrat statt. Einziger Kandidat ist der Arboner Stadtpräsident und Mitte-Kantonsrat Dominik Diezi. Auch die Bevölkerung im Kanton Glarus wählt am 13. Februar, und zwar die Regierungs- und Gemeinderäte – und am 15. Mai die Landratsmitglieder. Alle bisherigen fünf Regierungsmitglieder (2 FDP, 1 Mitte, 1 SP, 1 SVP) stellen sich zur Wiederwahl.
Gleich drei Zentralschweizer Kantone wählen dieses Jahr Regierung und Parlament neu. In Ob- und Nidwalden ist der Wahltermin am 13. März und in Zug am 2. Oktober. In allen drei Fällen kommt es zur Kampfwahl um die Regierungsratssitze. In Zug will die Linke, die seit 2018 nicht mehr in der Regierung ist, mindestens einen Sitz erobern. Die Mitte stellt drei Sitze, FDP und SVP stellen je zwei.
Exakt gleich zusammengesetzt ist die Exekutive in Nidwalden, wo es aber mit Josef Niederberger (Mitte) und Alfred Bossard (FDP) einen Doppelrücktritt gibt. Den will die SVP nutzen, um einen dritten Sitz zu holen. Im Gegensatz zum Kanton Zug ist in Nidwalden noch nicht entschieden, ob die Linke, die seit 2010 in der Opposition ist, an den Regierungsratswahlen teilnimmt. In Obwalden treten alle fünf Regierungsratsmitglieder (je 1 SVP, FDP, CVP, CSP und parteilos) erneut an.
Bern: Wer holt den Sitz von Béatrice Simon?
Im Kanton Bern werden am 27. März der Regierungsrat und der Grosse Rat gewählt. Die Bürgerlichen wollen ihre Mehrheit in der Regierung mit einem Viererticket verteidigen, das von SVP, FDP, Mitte und EDU getragen wird. Darauf sind die Bisherigen Philippe Müller (FDP), Christoph Neuhaus (SVP) und Pierre Alain Schnegg (SVP), dazu neu Astrid Bärtschi (Mitte). Die GLP schickt Casimir von Arx ins Rennen, die EVP Christine Grogg.
Erklärtes Ziel von Rot-grün ist es, die bürgerliche Regierungsmehrheit zu knacken. Das Bündnis steigt ebenfalls mit einer Viererliste ins Rennen. Darauf stehen die Bisherigen Christoph Ammann (SP), Evi Allemann (SP) und Christine Häsler (Grüne) sowie der amtierende Bieler Stadtpräsident Erich Fehr (SP), der den Sitz der nicht mehr antretenden Beatrice Simon erobern (Mitte) soll.
Auch der 160-köpfige Grosse Rat ist bürgerlich dominiert. Bei den Wahlen vor vier Jahren gingen SP und FDP als Sieger hervor. Federn lassen mussten SVP, EVP, Grüne und die damalige BDP.
Waadt: Ex-Nationalratspräsidentin will in Regierung
In der Waadt stehen am 20. März die Gesamterneuerungswahlen für den siebenköpfigen Staatsrat und das Kantonsparlament an.
In der Kantonsregierung stehen vier rot-grüne Mitglieder drei Angehörigen der FDP gegenüber. Diese will ihre Sitze mit ihrer bisherigen Regierungsrätin Christelle Luisier sowie neu mit Nationalrätin Ex-Nationalratspräsidentin Isabelle Moret und Nationalrat Frédéric Borloz verteidigen.
Für die nicht mehr antretende Béatrice Métraux schicken die Grünen Vassilis Venizelos ins Rennen. Er wird auf einer gemeinsamen Liste mit den drei bisherigen SP-Staatsrätinnen Nuria Gorrite, Cesla Amarelle und Rebecca Ruiz zur Wahl antreten. So wollen die linken Parteien ihre seit zehn Jahren andauernde Mehrheit in der Regierung halten.
Die SVP will den Wiedereinzug in die Waadtländer Regierung mit Nationalrat Michaël Buffat schaffen.
Graubünden wählt erstmals im Proporz
Die Bündner Wahlberechtigten bestellen am 15. Mai sowohl das Parlament als auch die Kantonsregierung neu. Die Grossratswahlen werden mit Spannung erwartet; denn das 120-köpfige Parlament wird erstmals nach dem Proporzsystem (Verhältniswahl) gewählt statt wie bisher nach dem Majorz (Mehrheitswahl).
Um die fünf Sitze in der Regierung bewerben sich drei bisherige Regierungsräte (2 Mitte, 1 SP) und drei Neue. FDP und Mitte müssen je einen Sitz verteidigen, da ihre Regierungsräte wegen Amtszeitbeschränkung nicht mehr antreten dürfen. Neu in die Regierung will die SVP.
In Zürich wählen die Gemeinden
Im Kanton Zürich wird in den 162 Gemeinden gewählt. In der Stadt Zürich zieht sich Tiefbauvorstand Richard Wolff (Alternative Liste) zurück, alle acht anderen Bisherigen treten für eine weitere Legislatur an.
Die AL versucht, ihren seit 2013 gehaltenen Sitz zu verteidigen. Und mit Ausnahme der GLP, die einen Sitz hält, schicken alle etablierten Parteien zusätzliche Kandidierende ins Rennen.
Die SP will ihren 2018 verlorenen vierten Sitz zurückholen, die Grünen und die FDP wollen einen dritten hinzugewinnen. Die seit 1990 nicht mehr im Stadtrat vertretene SVP hat gleich zwei Bewerber nominiert.
Die Wahlen in der Stadt Zürich und in Winterthur finden am 13. Februar statt. Die meisten Zürcher Gemeinden wählen am 27. März und 15. Mai. (SDA)