Vom «Donnschtig-Jass» in den Fressbalken
TV-Touristin Doris Leuthard

Letzte Woche im Donnstig-Jass, heute auf der A1. Medienministerin Doris Leuthard tingelt durch Unterhaltungsshows des SRF. Blick.ch zeigt die Hintergründe.
Publiziert: 13.08.2015 um 15:14 Uhr
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Aktualisiert: 07.10.2018 um 14:05 Uhr

Seit Tagen sendet «Schweiz aktuell» vom «Fressbalken» auf der A1 in Würenlos und blickt hinter die Kulisse. Mit Faceook-Star Bendrit und anderen Promis zeigt SRF den Alltag auf der berühmtesten Raststätte der Schweiz.

Heute werden die Macher einen echten Promi in der Sendung haben. Bundesrätin Doris Leuthard höchstpersönlich beehrt die Sendung mit ihrer Anwesenheit. Nach dem Gastspiel in der 200. «Donnschtig-Jass»-Sendung ist es der zweite Auftritt innert einer Woche.

Hat Leuthard nach gewonnener RTVG-Schlacht nun vermehrt Lust auf TV-Auftritte? Ihre Sprecherin Anetta Bundi verneint. Die Bundesrätin sei von der Redaktion angefragt worden, im Rahmen des Schwerpunkts zur A1 ein Interview zur Verkehrspolitik zu geben.

«Die Zusage erfolgte, da wir es sinnvoll finden, dass in der Sendung auch über die Verkehrspolitik gesprochen wird», so Bundi. Diese gehöre zu den wichtigsten Themen des UVEK.

Bei den Diskussionen gehe es etwa um den Nationalstrassen- und Agglomerationsverkehrsfonds, mit dem die Finanzierung von Unterhalt, Betrieb und Ausbau der Nationalstrassen langfristig gesichert werden soll.

Leuthards Kritiker hingegen sind sauer. Dass sie «nonstop» im SRF auftrete, finde er «schon sehr speziell», sagt SVP-Nationalrat Walter Wobmann. Er hoffe, dass die Aargauerin heute selbst im Stau stehe, «damit sie merkt, wie sehr Pendler täglich darunter leiden». Die Strasseninfrastruktur müsse dringend ausgebaut werden, fordert er.

Der Solothurner Politiker unterstellt Leuthard «eindeutigen Wahlkampf» für ihre Partei. «Schliesslich hat sie bei der SRG nie kritische Fragen zu beantworten», findet er.

Diesen Vorwurf weist die UVEK-Sprecherin weit von sich. «Es geht um die Sache», stellt Bundi klar. In einer Spezialsendung zum Flughafen Zürich habe sie 2013 ebenfalls Auskunft gegeben, «weil das Fluglärm-Dossier zum UVEK gehört». (vuc)

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