Nora Kronig Romero (43) wird Direktorin des Schweizerischen Roten Kreuzes (SRK). Der Rotkreuzrat sei überzeugt, dass Nora Kronig Romero «mit ihrer Erfahrung im Management komplexer Projekte in einem föderalen Umfeld und ihrer Erfahrung auf dem internationalen Parkett» die besten Voraussetzungen als Direktion des SRK mitbringe, teilte die Organisation weiter mit.
Kronig Romero selber sagte gemäss einer Mitteilung des Bundesamts für Gesundheit (BAG): «Es freut und ehrt mich, dass ich meine Arbeit zugunsten der Gesundheit der Menschen und der humanitären Schweiz bald im Dienst des Schweizerischen Roten Kreuzes weiterführen darf.»
Ausbildung als Diplomatin
Als Kind von Deutschschweizer Eltern wuchs Nora Kronig Romero in Genf auf. Sie kenne damit die kulturelle Vielfalt der Schweiz aus persönlicher Erfahrung, hiess es. Kronig Romero studierte in St. Gallen Wirtschaftswissenschaften und absolvierte eine Ausbildung als Diplomatin. Danach war sie in verschiedenen Funktionen in der Bundesverwaltung im In- und Ausland tätig.
Seit 2017 war Kronig Romero für das BAG tätig. Sie hat in dieser Zeit die bilateralen Beziehungen mit den Nachbarstaaten und mit der EU gepflegt und die schweizerischen Interessen in internationalen Organisationen wie der Weltgesundheitsorganisation (WHO) vertreten. Ausserdem verantwortete sie als Co-Leiterin der Task Force Impfung Covid-19 die nationale Impfstoffbeschaffung und -verteilung während der Covid-19-Krise.
Kronig Romero wird die Leitung der Geschäftsstelle SRK übernehmen, hiess es in der Mitteilung des SRK derweil. Dies beinhaltet auch die Koordination mit den Rotkreuz-Organisationen – namentlich den 24 Rotkreuz-Kantonalverbänden, vier Rotkreuz-Rettungsorganisationen und zwei Rotkreuz-Institutionen. Hinzu kommt die Koordination der Beziehungen und Aktivitäten des SRK mit Partnern und Behörden auf nationaler und internationaler Ebene.
Auch der SRK-Präsident war zuvor beim BAG
Interessant: Erst im vergangenen Juni wurde Thomas Zeltner (75) zum neuen SRK-Präsidenten gewählt. Er wurde als Krisenmanager geholt. Denn nachdem im vergangenen Dezember Direktor Markus Mader (61) abgesetzt worden war, geriet dessen Präsidentin, Barbara Schmid-Federer (58), ins Kreuzfeuer der Kritik.
Eine externe Untersuchung attestierte ihr «wenig Eignung und Willen zur Führung». Schmid-Federer trat schliesslich zurück – «aus gesundheitlichen Gründen». (oco/SDA)