Sie haben es geschafft - in nur 61 Tagen: Das Referendumskomitee um die Schriftstellerin Sibylle Berg (56) , Menschenrechtsanwalt Philip Stolkin und Studente Dimitri Rougy haben das Volksreferendum gegen Sozialdetektive zu Stande gebracht.
Somit ist zum ersten Mal eine Unterschriftensammlung für ein Referendum geglückt, dessen Ursprung in den Sozialen Medien liegt.
Und so ging es: Sybille Berg ärgerte sich auf Twitter Ende März über die Macht der Versicherungsbranche in Bern. Dort hatte das Parlament das Gesetz verabschiedet, das Sozialdetektiven die Überwachung der Versicherten ermöglicht. Und keine Partei ergriff das Referendum gegen das umstrittene Gesetz.
Digitales Versprechen wurde online eingehalten
Dann schlossen sich Stolkin, Rougy und Berg zusammen. Und platzierten im Internet einen Aufruf: Innert drei Tagen sagten über 10'000 Personen zu, Unterschriften sammeln zu wollen.
Der Erfolg des Referendums ist somit auf die Tausenden Bürger zurückzuführen, die sich bereit erklärten, Unterschriften zu sammeln. Und tatsächlich: Jene, die sich online bereit erklärten, hielten sich auch im analogen Leben an ihr Versprechen.
Zur Erklärung: Ein Referendum kommt zustande, wenn die notwendigen 50'000 Unterschriften innert 100 Tagen gesammelt werden.
«Wir haben die Hürde für ein Referendum gesenkt. Jede der 10'000 Personen musste nur noch eine kleine Anzahl sammeln», sagt Dimitry Rougy vom Referendumskomitee gegenüber SRF.
Mittlerweile ist das Initiativ-Komitee nicht mehr alleine: Die Grünen, die SP und Organisationen wie Amnesty International haben sich hinter das Referendum gestellt. (vfc)