Viola Amherd kündigt in Österreich an
«Bei Angriff ist Neutralität hinfällig»

Die Schweiz will sich im Falle eines russischen Angriffs gemeinsam mit ihren europäischen Nato-Partnern wehren. Das machte Bundespräsidentin und Verteidigungsministerin Viola Amherd am Dienstag in Wien klar.
Publiziert: 09.04.2024 um 19:04 Uhr
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Aktualisiert: 10.04.2024 um 09:58 Uhr
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Empfang mit militärischen Ehren: Bundespräsidentin Viola Amherd und ihr österreichischer Amtskollege Alexander Van der Bellen im inneren Burghof in Wien.
Foto: PETER LECHNER

«Sollte es einen Angriff auf die Schweiz geben, dann ist die Situation anders, dann fällt die Neutralität dahin», sagte Amherd. In einem solchen Fall könne die Schweiz «mit Partnern unsere Verteidigung organisieren». 

Heute gebe es bei der europäischen Luftabwehrinitiative «European Sky Shield» noch Neutralitätsvorbehalt, sagt Amherd. Wie bei jedem Waffensystem hoffe sie, dass der europäische Luftabwehrschirm nicht zum Einsatz komme. Die Kooperation würde der Schweiz aber im Verteidigungsfall helfen, sagte Amherd bei einem gemeinsamen Pressegespräch mit dem österreichischen Bundespräsidenten Alexander Van der Bellen in der Hofburg in Wien.

Die beiden neutralen Länder beteiligen sich an der im Vorjahr vom NATO-Staat Deutschland ins Leben gerufenen Initiative, bei der es insbesondere um gemeinsame Beschaffung, Schulungen und Informationsaustausch geht, etwa durch Radardaten.

Van der Bellen äusserte ebenfalls klare Unterstützung für die Sky-Shield-Initiative. Die Beschaffung von Raketenabwehrsystemen sei «sehr teuer» und «für kleine Staaten zu teuer, um es allein zu machen», betonte er. Mit Blick auf die Neutralität beider Staaten bezeichnete er es als «Glück der Geschichte», dass Österreich und die Schweiz im militärischen Bereich kooperieren könnten. (SDA/DPA)

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