Und das mitten in der Ski-Saison! Seit Donnerstag schiffts in den Lötschbergtunnel. Die wichtige Zugverbindung ins Wallis ist auf einer Spur gesperrt – und das für mehrere Tage, wie die BLS am Freitagnachmittag mitteilte. Die Arbeiten, um das mit Schlamm versetzte Wasser aus der Röhre zu pumpen, dauerten vorerst noch an, so das Unternehmen.
Wie ein aktuelles Video zeigt, das ein SRF-Journalist auf Twitter gepostet hat, fliesst immer noch kräftig Wasser in den Tunnel. Der Film stamme von einem Informanten. Regelrechte Bäche ergiessen sich in den Tunnel, der bis zu den Gleisen überschwemmt ist. «Wie sicher ist der Tunnel für Bahnpassagiere?», fragt der Journalist.
Auf der Strecke Basel–Brig bis zu 30 Minuten Verspätung
Immerhin: Bis Freitag Nachmittag konnte der Schlamm in einer Röhre so weit abgepumpt werden, dass der Lötschberg-Basistunnel wieder auf einer Spur befahrbar ist.
Dadurch können die Intercity-Züge zwischen Romanshorn und Brig wieder durch den Tunnel verkehren, zu Beginn jedoch mit tieferer Geschwindigkeit, was Verspätungen «im Minutenbereich» zur Folge hat, wie die BLS schreibt.
Die Intercity-Züge zwischen Basel und Brig werden auf der Bergstrecke via Kandersteg durch den alten Lötschbergtunnel geführt, was die Fahrzeit um rund 30 Minuten verlängert. Die Passagiere werden gebeten, den Online-Fahrplan zu beachten.
Woher das Wasser kommt, ist unklar
Der Wassereinbruch passierte am Donnerstagmorgen zwischen Ferden und St. German. Weil es sich beim betroffenen Tunnelabschnitt um einen Doppelspurabschnitt handelt, konnten die Personenzüge zwischenzeitlich durch die andere Röhre fahren. Gegen 22.30 Uhr entschied die BLS, auch die zweite Röhre zu sperren.
Die BLS-Fachleute seien zusammen mit einem Geologen vor Ort, um die Ursache für den Wassereinbruch zu klären, hiess es weiter. Auswirkungen auf die Umwelt oder das Trinkwasser seien nicht zu erwarten.
(sf/SDA)