Verkrachter ACS: Bremst Hurter Wasserfallen aus?
Nun soll ein Pilot ans Steuer

Am 16. September kommt es an der ACS-Delegiertenversammlung zu einer Kampfwahl zwischen FDP und SVP. Der Schaffhauser Nationalrat Thomas Hurter will ebenfalls Präsident werden.
Publiziert: 07.08.2016 um 10:47 Uhr
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Aktualisiert: 11.09.2018 um 05:55 Uhr
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Nationalrat und Pilot Thomas Hurter (SVP) soll den ACS aus dem Blindflug führen.
Foto: Keystone
Sermîn Faki

Thomas Hurter (52) will Präsident des verkrachten Automobil Clubs der Schweiz (ACS) werden. Wie Generaldirektor Michael Gehrken (46) bestätigt, hat die Sektion Schaffhausen den SVP-Nationalrat für das Amt nominiert.

Damit wird es am 16. September zum Showdown um die Spitze des krisengeschüttelten Clubs kommen. Denn am 23. Juni hatten 13 der 19 ACS-Sektionen den Berner FDP-Nationalrat Christian Wasserfallen (35) zum Präsidenten gewählt. Die Rechtmässigkeit der Wahl ist aber umstritten, weil diese nicht ordnungsgemäss aufgegleist worden war.

Kampfkandidatur Hurter

Nun wird die Wahl wiederholt – und Hurter steigt gegen Wasserfallen ins Rennen. «Als langjähriges ACS-Mitglied liegt mir der Club sehr am Herzen», sagt der Schaffhauser Swiss-Pilot. Und als nationaler Verkehrspolitiker könne er dem 1898 gegründeten Verein wieder mehr politisches Gewicht verleihen. Hurter ist überzeugt: «Der ACS braucht nach all den öffentlichen Streitereien einen kompletten Neuanfang.»

Gehrken geht davon aus, dass es ein knappes Resultat wird. Dafür sorgen schon die Statuten. «Für das Amt des Präsidenten müssen die Kandidaten nicht nur die Mehrheit der Delegiertenstimmen auf sich vereinen, sondern auch die Mehrheit der anwesenden Sektionen», so Gehrken.

Und hier ist Wasserfallens Vorsprung dramatisch geschrumpft. Sprachen sich Ende Juni noch 13 Sektionen für ihn aus, haben nun nur noch zehn seinen Namen auf die Nominationsliste geschrieben.

Sicher auf seiner Seite weiss Wasserfallen die Sektion Zürich, der er angehört – obwohl er Berner ist. Die Zürcher ACS-Präsidentin Ruth Enzler (50) hatte Wasserfallen ins Amt gehievt.

Retourkutsche

Dafür droht nun offenbar die Retourkutsche: Hinter verschlossenen Türen wird ein Plan zur Abwahl Enzlers aus dem Zentralvorstand des ACS Schweiz geschmiedet.

Will Claudio Zanetti Ruht Enzler stürzen?
Foto: KEY

Aus involvierten Kreisen ist zu vernehmen, dass eine der Sektionen den SVP-Nationalrat Claudio Zanetti (49), Vorstandsmitglied beim ACS Zürich, für den schweizerischen Zentralvorstand nominiert hat. Dort soll der Gossauer Enzler ablösen. Zanetti war für eine Stellungnahme nicht erreichbar, auch Generaldirektor Gehrken wollte sich dazu nicht äussern. 

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