VBS-Mitarbeiter darf seit Oktober 2015 nicht zur Arbeit
Claude S. ist «zu autoritär» fürs Militär

Claude S. darf nicht mehr zur Arbeit beim VBS. Das Departement hat ihn freigestellt – und zwar bereits im Oktober 2015. Seinen Lohn erhält er aber immer noch: Denn eine Kündigung hat S. erfolgreich angefochten.
Publiziert: 12.07.2017 um 12:00 Uhr
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Aktualisiert: 12.09.2018 um 06:35 Uhr
Claude S. hat gegen seine Kündigung beim VBS erfolgreich angekämpft. Der Chef der VBS-Personalbewirtschaftung ist seit 2015 freigestellt.
Foto: zVg

Seit mehr als 21 Monaten ist Claude S.* nicht mehr an seinem Arbeitsplatz beim VBS erschienen. Der Chef der Personalbewirtschaftung ist freigestellt. Angestellte hatten sich in der Vergangenheit über ihn beklagt. Er sei «autoritär» und habe Mitarbeiter blossgestellt. Einen soll er sogar als «Hobbyjuristen» bezeichnet haben.

Der ehemalige Armeechef André Blattmann hat zudem eine Untersuchung gegen S. eingeleitet. Mitarbeiter hatten ihn wegen zwei angeblichen formellen Fehler gemeldet. Eine achtmonatige Untersuchung hat nichts ergeben. Trotzdem bekam der Mann die Kündigung.

Der ehemalige Armeechef André Blattmann hatte eine Untersuchung gegen Claude S. eingeleitet.
Foto: STEFANO SCHROETER

Vor zwei Monaten hat das Bundesverwaltungsgericht aber entschieden, dass diese nicht rechtens ist. Zu gering seien die Beweise gegen S. Nun muss das VBS den ehemaligen FDP-Gemeindepräsidenten von Krauchthal BE weiter beschäftigen. Wie bleibt derzeit offen, wie die «Berner Zeitung» berichtet.

Das VBS hält sich im Moment bedeckt: «Da es sich immer noch um ein laufendes Verfahren handelt, können wir uns dazu nicht äussern», teilte Sprecherin Karin Suini auf Anfrage der SDA mit. Keine Auskunft gab sie auf die Frage, ob der Führungsstab der Armee das Urteil beim Bundesgericht angefochten habe. Das Dossier werde nicht weiter kommentiert, es brauche Geduld.

Ehemalige Kollegen stärken ihm den Rücken

Zuspruch erhält Claude S. aus Krauchthal BE selbst. Dort hatte man den langjährigen Gemeindepräsident sehr geschätzt. «Claude S. hat sehr gute Klausuren geleitet, er war kollegial und vor allem jederzeit sehr transparent», sagt die amtierende SP-Gemeinderätin. Sogar Parteigegner melden sich in der Zeitung posititv zu Wort. Im Gegensatz zum VBS attestieren ihm seine ehemaligen Ratskollegen eine «hohe Sozialkompetenz».

In Bern muss das VBS den Fall Claude S. nun neu aufrollen. Bis Klarheit über die weitere Beschäftigung geschaffen ist, werden wohl noch weitere Monate ohne Arbeit für S. verstreichen. Und das VBS wird in noch dafür bezahlen. (nbb)

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