«Eine bessere Situation für Familien schaffen»
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Berset über Vaterschaftsurlaub:«Eine bessere Situation für Familien schaffen»

Berset hat schon alles für Papi-Ferien vorbereitet
Bundesrat spricht sich für zwei Wochen Vaterschaftsurlaub aus

Der Bundesrat setzt sich für einen zweiwöchigen Vaterschaftsurlaub ein. Dieser soll im Fall einer Annahme der Vorlage am 27. September bereits Anfang 2021 in Kraft gesetzt werden, wie Gesundheitsminister Alain Berset am Montag vor den Bundeshausmedien sagte.
Publiziert: 10.08.2020 um 14:00 Uhr
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Aktualisiert: 07.09.2020 um 15:56 Uhr
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Bundesrat Alain Berset setzt sich für frischgebackene Papis ein. Er möchte ein Minimum von zwei Wochen Vaterschaftsurlaub für alle Väter garantieren.
Foto: Keystone

Alain Berset (48,SP) sprach von einem breit abgestützten Kompromiss für den zweiwöchigen Vaterschaftsurlaub. «Er ermöglicht den erwerbstätigen Vätern, mehr Zeit mit der Familie zu verbringen und sich stärker im Familienalltag einzubringen und die Mutter zu unterstützen.» Mit der Vorlage könnten auch das Familien- und das Berufsleben besser miteinander vereinbart werden. Es handle sich also um eine zusätzliche Unterstützung für die Familien, wenn ein Kind komme.

«Wir werden alles unternehmen, um den Vaterschaftsurlaub per 1. Januar 2021 einzuführen», sagte Berset. Es bleibe aber relativ wenig Zeit für die Einführung. Auch der Direktor des Bundesamts für Sozialversicherungen (BSV), Stéphane Rossini, wies auf die Priorität der Vorlage hin. Seit Monaten werde bereits daran gearbeitet. Laut Berset wäre die Vorlage ohne das Referendum bereits in Kraft.

Die «vernünftige» Alternative zum vierwöchigen Vaterschaftsurlaub

Der Bundesrat muss den Vaterschaftsurlaub gegen seinen Willen umsetzen, hatte er doch die Volksinitiative für vier Wochen Urlaub und den indirekten Gegenvorschlag ursprünglich abgelehnt. Im Parlament setzte sich im vergangenen Herbst aber eine Änderung des Erwerbsersatzgesetzes durch, die zwei Wochen Urlaub für frischgebackene Väter vorsieht.

Zwei Wochen Papi-Ferien

Frischgebackene Väter sollen endlich auch Zeit mit ihrem Nachwuchs verbringen. Das finden Bundesrat und Parlament. Zwei Wochen Papi-Ferien soll es nach ihrem Willen geben, bezahlt durch die Erwerbsersatzordnung, die auch den Mutterschaftsurlaub finanziert.

Zu viel, finden die SVP-Politikerinnen Susanne Brunner (48) und Diana Gutjahr (36). Unterstützt von der eigenen Partei sowie FDP- und CVP-Vertretern, ergriffen sie das Referendum. Am 27. September stimmt die Schweiz darüber ab.

Zu viel Aufwand für KMU?

Die Gegner stören sich daran, dass viele mehr Lohnabzüge haben, damit einige wenige 14 Tage Papi-Ferien nehmen können. Das sei gerade für KMU ein Problem. Zudem solle sich der Staat bei der Frage, wie sich Familien organisieren, nicht einmischen.

Die Befürworter verweisen darauf, dass die Schweiz mittlerweile das einzige europäische Land ohne Vaterschafts- oder Elternurlaub ist. Und dass die Kosten praktisch bereits finanziert seien.

Am Anfang des Streits stand eine Volksinitiative. Diese forderte vier Wochen Vaterschaftsurlaub, wurde aber nach dem Zwei-Wochen-Kompromiss zurückgezogen.

Exponenten des Referendumskomitees reichten am 23. Januar 2020 die Unterschriften gegen den Vaterschaftsurlaub ein.

Frischgebackene Väter sollen endlich auch Zeit mit ihrem Nachwuchs verbringen. Das finden Bundesrat und Parlament. Zwei Wochen Papi-Ferien soll es nach ihrem Willen geben, bezahlt durch die Erwerbsersatzordnung, die auch den Mutterschaftsurlaub finanziert.

Zu viel, finden die SVP-Politikerinnen Susanne Brunner (48) und Diana Gutjahr (36). Unterstützt von der eigenen Partei sowie FDP- und CVP-Vertretern, ergriffen sie das Referendum. Am 27. September stimmt die Schweiz darüber ab.

Zu viel Aufwand für KMU?

Die Gegner stören sich daran, dass viele mehr Lohnabzüge haben, damit einige wenige 14 Tage Papi-Ferien nehmen können. Das sei gerade für KMU ein Problem. Zudem solle sich der Staat bei der Frage, wie sich Familien organisieren, nicht einmischen.

Die Befürworter verweisen darauf, dass die Schweiz mittlerweile das einzige europäische Land ohne Vaterschafts- oder Elternurlaub ist. Und dass die Kosten praktisch bereits finanziert seien.

Am Anfang des Streits stand eine Volksinitiative. Diese forderte vier Wochen Vaterschaftsurlaub, wurde aber nach dem Zwei-Wochen-Kompromiss zurückgezogen.

Über diesen indirekten Gegenvorschlag zur Volksinitiative «Für einen vernünftigen Vaterschaftsurlaub - zum Nutzen der ganzen Familie» stimmt das Schweizer Volk am 27. September ab, weil dagegen das Referendum ergriffen wurde.

Der Urlaub lässt sich über sechs Monate verteilen

Bei Annahme der Vorlage erhalten die erwerbstätigen Väter das Recht auf einen zweiwöchigen Vaterschaftsurlaub, also auf zehn freie Arbeitstage. Sie können diesen Urlaub innerhalb von sechs Monaten nach der Geburt des Kindes beziehen, am Stück oder verteilt auf einzelne Tage.

Der Erwerbsausfall im Vaterschaftsurlaub wird entschädigt. Dabei gelten die gleichen Grundsätze wie beim Mutterschaftsurlaub. Die Entschädigung beträgt 80 Prozent des durchschnittlichen Erwerbseinkommens vor der Geburt des Kindes, höchstens aber 196 Franken pro Tag. Für zwei Wochen Urlaub werden 14 Taggelder ausbezahlt, was einen Höchstbetrag von 2744 Franken ergibt.

Man möchte bestehende Ungleichheiten beseitigen

Finanziert wird der Vaterschaftsurlaub über die Erwerbsersatzordnung (EO). Die Kosten werden auf rund 230 Millionen Franken pro Jahr geschätzt. Für deren Finanzierung muss der Beitrag an die EO von heute 0,45 auf 0,50 Lohnprozente erhöht werden: Das entspricht einer Erhöhung um 50 Rappen pro 1000 Franken Lohn.

Der Urlaub für Väter ist in der Schweiz heute gesetzlich nicht geregelt. Männer können nach der Geburt ihres Kindes einen bis zwei freie Tage einfordern. Es gibt allerdings Arbeitgeber, die Vätern längere Auszeiten gewähren. «Wir garantieren ein Minimum für alle Väter», sagte Berset. Damit könnten auch bestehende Ungleichheiten beseitigt werden.

(SDA)

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