Auch wenn Alice Weidel (39) «ihr Land» zurückholen wolle: «Das Urnerland und die Schweiz kann sie definitiv nicht haben», macht ein aufgebrachter Josef Dittli (61) klar. Der Urner FDP-Ständerat äussert sich zum irreführenden Tweet, den die AfD-Politikerin am Montag absetzte.
Weidel veröffentlichte ein Bild von ihren Ferien in den Bergen. Darüber schreibt sie: «Ist der Weg auch noch so steinig, werden wir diesen zusammen meistern. Holen wir uns unser Land zurück!» Mit den geografischen Gegebenheiten hat es Weidel aber nicht so genau genommen. Denn statt in einem deutschen Gebirge zeigt sie das Bild im Aufstieg auf den Gotthardpass (BLICK berichtete)!
Urschweizerisches Symbol missbraucht
Dittli regaiert darauf ablehnend. Er habe nichts dagegen, wenn die AfD-Politikerin ihre Ferien hier verbringt, meint der. Dass Weidel aber urschweizerische Symbole wie den Gotthardpass für ihre Abschottungspolitik in Deutschland verwendet, geht für ihn gar nicht. «Niemand darf das Herz der Schweiz für politische Botschaften im Ausland missbrauchen.»
Der Urner Ständerat hofft, dass der AfD-Spitzenpolitikerin nicht nur Schweizer Bergluft, sondern auch ein wenig von der hiesigen politischen Kultur mitgegeben wurde. «Hoffentlich versteht sie jetzt, was Toleranz bedeutet.» Weidels Politik zielt auf eine restriktive Asylpolitik mit konsequenten Abschiebungen, verstärkten Kontrollen und dichten Grenzen.
Auch das Netz spottet
Im Netz erntet Weidel Häme für ihren Fauxpas. «Mein Gott, wie peinlich ist das denn!», schreibt eine Userin. Ein anderer Twitterer stellt klar: «Den Gotthardpass können sie nicht zurückholen, weil er nie zu Deutschland gehört hat. Vielleicht im Tausch gegen ein deutsches Bundesland?» Auch gelungen ist das Wortspiel «Alice im Wanderland».