«Untreue gegenüber der Partei»
Walliser CVP-Ständerat attackiert Darbellay

Nicolas Voide attackiert Christophe Darbellay im Rennen um die Regierung. Nun giesst Ständerat Jean-René Fournier zusätzlich Öl ins Feuer. In der Walliser CVP brennt es lichterloh.
Publiziert: 06.01.2017 um 09:44 Uhr
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Aktualisiert: 30.09.2018 um 21:05 Uhr
CVP-Ständerat Jean-René Fournier sagt, Sprengkandidat Nicolas Voide sei «nicht isoliert».
Foto: Keystone

Christophe Darbellay, bis vor kurzem Parteipräsident der CVP Schweiz, will unbedingt in die Walliser Regierung einziehen. Das ist seit Jahren bekannt, im März entscheidet sich nun, ob er es schafft.

Konkurrenz erwächst ihm dabei ausgerechnet aus der eigenen Partei. Ex-Kantonsratspräsident Nicolas Voide macht gemeinsame Sache mit der SVP und deren Staatsrat Oskar Freysinger.

Christophe Darbellay, der frühere Parteipräsident der CVP Schweiz, ist im Wallis parteiintern umstritten.
Foto: KEY

Doch nicht alle Parteikollegen verurteilen ihn für seine Abtrünnigkeit. Ständerat Jean-René Fournier mischt sich in einem Interview mit der Zeitung «Le Temps» in den Wahlkampf ein.

Voide sei bekannt für «seinen Charakter und seine Unabhängigkeit», stärkt er ihm den Rücken. Dass er offen gegen Darbellay antrete, habe mit seiner Frustration über die parteiinterne Kandidatenkür zu tun.

CVP-Mann Nicolas Voide macht gemeinsame Sache mit der SVP, um Darbellay die Wahl zu vermiesen.
Foto: KEY

Dabei sei der konservative Voide keineswegs isoliert, so Fournier. Seine Offensive sei vielmehr Ausdruck einer tiefer gehenden Malaise in der CVP. Damit spricht Fournier die Spaltung zwischen dem liberalen und dem konservativen Flügel an.

Mit der Kandidatur Voides habe die Bevölkerung im Unterwallis nun eine echte Wahl, erklärt Fournier. «Die scheinbare Untreue von Nicolas Voide hat ihren Ursprung in der realen Untreue Christophe Darbellays der französischsprachigen CVP gegenüber», schiesst er gegen den Ex-Präsidenten.

Keine Kritik üben will er an Darbellay für dessen Seitensprung und das uneheliche Kind. Als Konservativer habe er grossen Respekt vor dem Privatleben von Politikern.

Die Chancen Voides schätzt er als gering ein, doch er ermögliche die Wahl zwischen «zwei Wertesystemen», so Fournier. (vuc) 

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