Umstrittenes neues Radio- und Fernsehgesetz
Giacobbo schiesst gegen Billag

SRF-Satiriker Viktor Giacobbo ärgert sich über die Billag-Gebühr seiner Mutter im Altersheim. Damit mischt er den Abstimmungskampf um das Billag-Referendum auf. Beide Seiten sehen sich durch Giacobbos Aussage bestärkt.
Publiziert: 26.01.2015 um 13:21 Uhr
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Aktualisiert: 28.09.2018 um 15:59 Uhr
Von Ruedi Studer

Wohl am 14. Juni entscheidet das Stimmvolk über die neue Billag-Regelung. Jetzt mischt ausgerechnet SRF-Chefsatiriker Viktor Giacobbo die heisse Debatte auf.

«Was ist Ihnen zu teuer?», fragte gestern der «SonntagsBlick». Giacobbos Antwort: «Die Billag-Rechnung für meine Mutter, die im Altersheim weder TV noch Radio nutzt.»

Ein Steilpass für die Referendumsführer gegen das neue Radio- und TV-Gesetzes (RTVG)? Dieses sieht nämlich neu eine Medienabgabe für sämtliche Haushalte vor. Auch dann, wenn diese gar keine Empfangsgeräte besitzen. Mit dem neuen Gesetz können sich Nicht-Fernseher und Nicht-Radiohörer nur noch während einer Übergangszeit von der Gebührenpflicht befreien.

«Unser bestes Argument»

SVP-Nationalrätin und Billag-Kritikerin Natalie Rickli (ZH) freut sich jedenfalls über Giacobbos Statement. Flugs twitterte sie den Interviewausschnitt als «Zitat des Tages».

«Giacobbo bestätigt damit exemplarisch unser bestes Argument: Es ist doch völlig absurd, dass jemand für eine Leistung bezahlen muss, die er gar nicht beansprucht», sagt Rickli zu Blick.ch. Mit dem neuen Gesetz werde dieser Fehl-Mechanismus zum grundsätzlichen Prinzip erhoben. «Dagegen wehren wir uns.»

«Giacobbos Mutter muss nicht mehr bezahlen»

Für CVP-Nationalrat Martin Candinas (GR) ist hingegen klar: «Giacobbos Beispiel ist ein Steilpass für das neue Gesetz. Bei einem Ja werden die Heimbewohner – und damit auch Giacobbos Mutter – künftig keine individuelle Billag-Gebühr bezahlen müssen. Altersheime gelten dann nämlich neu als Kollektivhaushalte.»

Auch Ricklis grundsätzliche Kritik am neuen System kontert der Co-Präsident des RTVG-Ja-Komitees: «Mit dem neuen Gesetz beenden wir eine unnötige Bürokratie. Denn absolute Medien-Abstinenzler sind eine aussterbende Gattung.»

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