Die CVP reagiert auf die Kritik an ihrer Wahlkampagne, fährt damit aber fort. Die Partei von Gerhard Pfister (56) hat auf Google Werbeanzeigen gekauft. Wer einen Namen eines Nationalratskandidaten oder einer -kandidatin googelt, dem wird seit Montag zuoberst eine Anzeige gezeigt, die auf eine Webseite führt, auf der die CVP die Haltung der jeweiligen Partei kritisiert.
Beispielsweise bei FDP-Präsidentin Petra Gössi (43) deren Haltung zum Klimaschutz: Die Freisinnigen reduzierten alles auf Eigenverantwortung, heisst es da und dass die FDP das CO2-Gesetz massiv verwässert sowie ihre Position zu «grün» gedreht habe. Vielleicht etwas pointiert, aber nicht falsch.
Partei räumt Fehler ein
Auf Twitter sorgte die Kampagne für einigen Wirbel. Der St. Galler FDP-Nationalrat Marcel Dobler (39) verstieg sich gar zur Aussage, «die CVP öffnet den Giftschrank und packt das Senfgas aus».
Senfgas wurde ab dem Ersten Weltkrieg in verschiedenen Kriegen als Kampfstoff eingesetzt. Es kam nachweislich bis in die Anfangsphase des Zweiten Weltkriegs zum Einsatz.
Inzwischen räumt die CVP aber selbst ein, dass es zu einem unkorrekten Bild führt, wenn der User beispielsweise bei FDP-Ständerat Damian Müller (34) auf die Website Kandidaten2019.ch gelotst und dort auf die FDP-Verwässerung des CO2-Gesetzes hingewiesen wird. Schliesslich sei der Luzerner einer, der seine Partei in eine klimafreundlichere Richtung zu führen sucht.
Zudem monierten – laut der CVP – verschiedene Kandidaten, die (noch) nicht im Parlament sitzen, sie politisierten ja gar nicht genau auf der kritisierten Linie. Bei etwa einer handvoll Kandidaten verzichtet die CVP daher inzwischen auf eine Google-Anzeige. Anders gesagt, wer sich bei der Mittepartei beschwert, wird verschont.
CVP schaltet in den zweiten Gang
An ihrer Onlie-Kampagne hält die CVP aber fest. Und nicht nur das: Ab dem Wochenende startet sie die zweite Kampagnenphase: Nun setzt sie vor allem auf die Namen, die besonders gut funktionierten – wie etwa jener von Gössi.
Zudem schaltet die Mittepartei jetzt auch Anzeigen bei Begriffen wie «Gesundheitskosten» und «Eidgenössische Wahlen». Zudem sollen die User beim Googeln von Parteinamen wie SVP und SP auf eine von der CVP gebaute Seite gelotst werden.
In einer dritten Phase will die CVP dann vor den Wahlen am 20. Oktober noch stärker inhaltlich in den sozialen Medien wie Facebook oder Twitter auftreten.
Am 20. Oktober wählt die Schweiz ein neues Parlament. Wer bei den Worten panaschieren, CSP oder Proporz-System nur Bahnhof versteht, sollte sich über das ABC des wichtigen Urnengangs hier schlau machen.
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Am 20. Oktober finden die eidgenössischen Parlamentswahlen in der Schweiz statt. Die insgesamt 200 Sitz im Nationalrat werden nach Anzahl Bevölkerung auf die Kantone verteilt und müssen neu gewählt werden. Auch die 46 Sitze des Ständerats werden neu vergeben.
BLICK bietet rund um die Uhr die aktuellsten Informationen zum Wahlkampf, der politischen Themenagenda der Parteien und Kandidaten, der Sitzverteilung im Parlament und den Wahlergebnissen.
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