Muss man bald zahlen, wenn man fürs verlängerte Wochenende mit dem Auto in den Süden fahren will? Die Idee einer Maut für den Gotthard stösst in der Bevölkerung auf Zuspruch. In einer repräsentativen Umfrage von Tamedia und «20 Minuten» sprechen sich 69 Prozent der Befragten für eine Tunnelgebühr aus.
Am grössten ist die Zustimmung erwartungsgemäss bei Grünen-Sympathisantinnen und -Sympathisanten. 82 Prozent von ihnen sind klar oder eher dafür. Dicht gefolgt von den Anhängern der GLP, bei denen sich 81 Prozent für die Maut aussprechen. Bei den SP-Anhängern sind es 71 Prozent, bei jenen der Mitte 68 Prozent und im FDP-Lager 66 Prozent. Und selbst unter denjenigen, die SVP wählen, sind noch 58 Prozent eher oder eindeutig dafür.
Je höher die Nachfrage, desto höher der Preis
Bald wird sich das Parlament mit der Gotthard-Maut befassen. Der Urner Mitte-Nationalrat Simon Stadler (35), seine GLP-Kollegin Corina Gredig (35) aus Zürich und der Aargauer FDP-Parlamentarier Matthias Jauslin (61) haben gemeinsam einen Vorstoss eingereicht, der die Einführung einer Tunnelgebühr für den Nord-Süd-Verkehr fordert. Je höher die Nachfrage, desto tiefer sollen Autofahrer in die Tasche greifen müssen.
Mehr zur Gotthard-Maut
Die Nationalrätinnen und Nationalräte verweisen aufs nahe Ausland, wo Mautsysteme auf den alpenquerenden Übergängen längst Realität sind. Sie sind überzeugt, dass sich so der Verkehr besser verteilen lässt und Staus kürzer werden.
Im Parlament könnte der Vorstoss angesichts der Absender aus dem Mitte-Rechts-Lager durchaus Chancen haben. Das deutliche Umfrageergebnis wird den Befürwortern als Argument dienen. (lha)