Die Sommerferien sind kaum vorbei. Doch bereits herrscht bei Wirtschaftsverbänden und bürgerlichen Parteien grosse Nervosität. Grund ist die erste SRG-Umfrage zu den Abstimmungen vom 25. September, die vom Forschungsinstitut gfs.bern realisiert wurde. Sie zeigt: Die Initiative für eine nachhaltige und ressourceneffiziente Wirtschaft (Grüne Wirtschaft) kommt bei einer klaren Mehrheit der Befragten gut an. 61 Prozent wollen ihr zustimmen. Nur 24 Prozent lehnen sie ab.
Besonders erstaunlich: Das Ja-Lager überwiegt nicht nur bei Linken und Grünen, sondern auch bei Wählern von CVP, FDP und SVP. Diese Parteien und die Wirtschaftsverbände bekämpfen die Grüne Wirtschaft vehement und mit drastischen Mitteln. Offenbar kommen ihre Argumente noch nicht an.
Allerdings hat die Befragung bereits Anfang August stattgefunden, rund 50 Tage vor dem Urnengang. Gemäss den Experten von gfs.bern ist der Stand der Meinungsbildung bei diesem Thema noch nicht weit fortgeschritten: «Für eine verbindliche Aussage zum Ausgang ist es noch zu früh.»
AHV-plus hat nur geringen Vorsprung
Skeptischer sind die Stimmbürger bei der von Gewerkschaften lancierten Volksinitiative AHV-plus, die eine Erhöhung der AHV-Renten um 10 Prozent verlangt.
49 Prozent der Befragten wollen AHV-plus unterstützen, 43 Prozent lehnen die Initiative ab. Das Ja-Lager startet also mit einem Vorsprung von nur gerade 6 Prozentpunkten in den Hauptabstimmungskampf. Erfahrungsgemäss ist das Momentum bei Volksinitiativen auf der Seite der Neinsager.
Beim Bundesgesetz über den Nachrichtendienst (NDG) ist das Rennen indes wohl bereits gelaufen. 58 Prozent der Befragten befürworten das Gesetz, das die Überwachungskompetenzen des Geheimdienstes ausweitet. Nur rund jeder Dritte Stimmbürger (35 Prozent) lehnt das NDG ab.
Die Meinungsbildung sei mittel bis stark fortgeschritten, hält das Forschungsinstitut gfs.bern fest. Dies habe unter anderem mit dem Themenumfeld zu tun. Mit anderen Worten: Die zahlreichen Terroranschläge und Gewalttaten der letzten Wochen dürften die Stimmbürger für die Anliegen des Nachrichtendienstes sensibilisiert haben.
Für die erste Welle der SRG-SSR-Trendbefragung wurden rund um den 6. August rund 1200 Stimmberechtigte befragt. Eine zweite Befragungswelle findet Anfang September statt.