Auf einen Blick
- Schweiz will auf Minenräumung in der Ukraine fokussieren
- Ministerkonferenz in Lausanne mit Viola Amherd und Denys Schmyhal
- Ein Viertel des ukrainischen Territoriums könnte kontaminiert sein
- Über sechs Millionen Menschen betroffen
- Bern stellt bis 2027 über 100 Millionen Franken bereit
Unter den Teilnehmenden sind Bundespräsidentin Viola Amherd und der ukrainische Premierminister Denys Schmyhal, die das Treffen eröffnen werden. Auch Aussenminister mehrerer Länder, darunter Bundesrat Ignazio Cassis, werden an dem Treffen teilnehmen. Die USA, die seit Beginn des Konflikts die wichtigste Stütze der Ukraine sind, werden durch einen Unterstaatssekretär vertreten sein.
Ab Donnerstag werden Aussenminister Cassis und die ukrainische Vizepremierministerin Julia Swyrydenko einen Fahrplan für die Minenräumung in der Ukraine bekannt geben. Schätzungen zufolge könnte ein Viertel der Ukraine kontaminiert sein.
Zwei Vorschläge
Die Vereinten Nationen wollen mithilfe der Schweiz eine innovative Finanzierung für die Minenräumung in der Ukraine organisieren. Am Dienstag wurden in Genf zwei Vorschläge vorgestellt, um die notwendigen über 34 Milliarden US-Dollar aufzubringen.
Der erste Vorschlag sieht eine finanzielle Verpflichtung vor, die Synergien zwischen der Minenräumung und den Bemühungen um eine nachhaltige Landwirtschaft in der Ukraine vorsieht. Die zweite Initiative von öffentlich-privaten Partnerschaften soll die Dekontaminierung mit der Förderung von erneuerbaren Energien verbinden, wie ein Vertreter des Entwicklungsprogramms der Vereinten Nationen (UNDP) erklärte.
Schweizer NGOs bereits in der Ukraine
Mehrere Schweizer Akteure sind bereits in der Ukraine tätig, darunter die Schweizerische Stiftung für Minenräumung (FSD). Ihre Büros in Charkiw wurden im Sommer durch russische Luftangriffe beschädigt. Die Organisation beschäftigt in der Ukraine über 600 Personen.
Die Schweiz hat bis 2027 über 100 Millionen Franken für die Minenräumung bereitgestellt. Erst kürzlich hat der Bundesrat 30 Millionen aus diesem Topf an die FSD für ein Projekt vergeben.
Die Räumung von Minen und anderen explosiven Überresten dürfte Jahrzehnte dauern. Innovative Technologien könnten es allerdings möglich machen, schneller zu erkennen, welche Gebiete dekontaminiert werden müssten.