Sein Land dürfe die diplomatische Initiative nicht verlieren sagte Selenskyj in Kiew an einer Medienkonferenz zum zweiten Jahrestag des russischen Überfalls auf die Ukraine.
Erst am Freitag hatte Bundesrat Ignazio Cassis im Uno-Hauptquartier in New York angekündigt, dass die Schweiz bis zum Sommer eine hochrangige Friedenskonferenz organisieren wolle. Diese Konferenz solle ein Auftakt sein und einen Prozess anstossen. Es sei wichtig, dass an der Konferenz eine breite Allianz von Staaten vertreten sei – nicht nur Europa, die USA und Kanada, sondern auch Staaten aus anderen Weltregionen.
Selenskyj sagte in Kiew: «Wir werden eine Plattform vorschlagen, auf der (Putin) akzeptieren kann, dass er diesen Krieg verloren hat und dass das ein grosser Fehler und eine Tragödie für uns und für die demokratische Welt war.»
Die Ukraine könne es sich nicht leisten, den Krieg gegen Russland zu verlieren, denn das würde bedeuten, dass die Ukraine aufhören würde zu existieren, betonte Selenskyj.
Genau dieses Ziel hat aber der russische Präsident. Er hatte den Zerfall der Sowjetunion, zu der die Ukraine einst gehörte, als grösste geopolitische Katastrophe des 20. Jahrhunderts bezeichnet.
Putin spricht der Ukraine das Recht auf eine unabhängige staatliche Existenz ab, auch weil nach seiner Argumentation Russen, Ukrainer und Weissrussen in Belarus ein einziges ostslawisches Volk bilden. Der Westen wiederum wolle sich der Ukraine bemächtigen durch deren Anbindung an EU und Nato und damit Russland schaden.
Im Morgengrauen des 24. Februar 2022 hatte Russland auf Befehl von Putin sein südliches Nachbarland Ukraine militärisch überfallen. Entgegen den russischen Erwartungen konnte weder die Hauptstadt Kiew in wenigen Tagen eingenommen, noch Selenskyj und dessen Regierung liquidiert oder der grösste Teil des Landes besetzt werden. Stattdessen wurden russische Truppen aus der Hälfte der besetzten ukrainischen Gebiete wieder vertrieben.
(SDA)