Als erster Europäer sprach Bundespräsident Ueli Maurer (68) am Dienstagabend in New York zur Staatengemeinschaft. Während sich viele seiner Vorredner in der Uno-Vollversammlung auf Kriege, Staatsgrenzen und Migration konzentrierten, wagte Maurer einen Blick in die Zukunft.
Den Schwerpunkt seiner auf Französisch gehaltenen Rede vor der Uno-Generalversammlung bildeten die enormen Herausforderungen der Digitalisierung. Konkret sprach Maurer den Datenschutz als Teil der Menschenrechte an, denen auch im digitalen Zeitalter Geltung verschafft werden müsse. «Es braucht gemeinsame Werte für die Digitalisierung.» Hier sieht er auch eine Aufgabe für die Uno.
Gemeinsame Grundwerte auch im Internet
«Wir brauchen keine Lippenbekenntnisse, sondern Taten», mahnte der Bundespräsident und führte aus, was ihm vorschwebt. «Wir wollen, dass sich die moderne digitale Gesellschaft zu gemeinsamen ethischen Grundwerten bekennt, diese einhält und umsetzt.»
In diesem Zusammenhang verwies Maurer auf die Ziele der Swiss Digital Initiative, die am 2. September auf Anregung von Digitalswitzerland unter seiner Schirmherrschaft gegründet wurde. Vor drei Wochen in Genf dabei waren unter anderem die Spitzen von Weltkonzernen und Diplomatie. Gemeinsam haben sie ihren Willen bekräftigt, ganz konkrete ethische Standards für die digitale Welt zu erarbeiten.
Die Schweiz ist bereit
Für Maurer zeigt dies: Die Schweiz ist bereit, ihren Beitrag zugunsten der Weltgemeinschaft zu leisten, und bietet der Uno mit dem internationalen Genf eine wichtige Plattform, um den Austausch zu fördern.