Der grösste Teil der Schweizer Schulabgänger absolviert eine Berufslehre und macht dort erste Erfahrungen auf dem Arbeitsmarkt.
Da verwundert es nicht, dass vor allem Jungparteien diese Klientel mit ihrer Politik ansprechen wollen. Den Kampf für Lernende auf die Fahne geschrieben haben sich vor allem die Jungsozialisten.
Sie steigen mit dem Thema in den Wahlkampf und haben nun ein Podium organisiert. Teilnehmer sind neben Juso-Chef Fabian Molina etwa Martina Munz (SP), Claudine Esseiva (FDP) – und Erich Hess.
Der langjährige Präsident der Jungen SVP gilt als Provokateur. Vor dem Duell kann er sich kaum zurückhalten. Dass die Juso höhere Löhne für Lernende fordern, bezeichnet er als «üble Bestechung».
Die «Studenten-Partei schlechthin» biedere sich bei den jungen Arbeitern an, um Wähleranteile zu gewinnen. Hess glaubt, das sei ein aussichtsloses Unterfangen. Er sei oft an Berufsschulen auf Podien, die Stimmung sei da «klar bürgerlich».
Der Berner findet es auch okay, dass Lehrlinge Überstunden schieben müssten. «Ich sehe keinen Grund für zusätzliche Regulierungen», sagt er. Er selbst habe in seiner Ausbildung Lastwagenführer teilweise von 5 Uhr morgens bis um 19 Uhr absolviert. «Das gehört einfach dazu.»
Darob kann Molina nur den Kopf schütteln. «Solche Aussagen lassen tief blicken. Er zeigt überhaupt kein Verständnis für die Situation und die Sache.» Er freue sich aber auf eine spannende Diskussion, zeigt sich der Juso-Chef kurz angebunden. (vuc)