Übersicht über die Kantone
Wo die Matura geschrieben werden muss – und wo nicht

Mündliche Prüfungen, schriftliche Prüfungen, oder doch nur Erfahrungsnoten? Jeder Kanton handhabt die Sache mit der Matura ein bisschen anders.
Publiziert: 04.05.2020 um 21:09 Uhr
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Aktualisiert: 13.05.2020 um 18:34 Uhr
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Die Schulen sind geschlossen.
Foto: Keystone

Die Kantone haben freie Hand: Ob sie die Maturitätsprüfungen durchführen oder nicht, können sie selbst entscheiden. Das hat der Bundesrat entschieden – denn Bildung ist Kantonssache. Die Landesregierung verhehlte nicht, dass sie eine einheitliche Lösung gern sähe – doch dazu kommt es nun nicht.

Stattdessen gibt es erneut einen Flickenteppich der kantonalen Regelungen. Ganz lustig wird es im Appenzellerland: Während in Innerrhoden nur mündliche Prüfungen stattfinden, ist es in Ausserrhoden gerade umgekehrt: Hier müssen die Gymnasiasten zur schriftlichen Prüfung antreten – einzelne mündliche gibt es nur bei Ausnahmen.

Keine Prüfungen ...

Ganz auf die Prüfungen verzichten dagegen die beiden Basel, Zürich, Wallis, Waadt, Solothurn, Jura, Neuenburg und Bern. Bis wieder Präsenzunterricht stattfinden kann, werden die Schülerinnen und Schüler fast drei Monate im Homeoffice verbracht haben, argumentiert etwa die Berner Erziehungsdirektion. «Faire Prüfungen sind unter diesen Umständen nicht möglich.»

Auch Genf setzt stattdessen auf Erfahrungsnoten, zur Nachprüfung können aber die Maturanden und Maturandinnen antreten, bei denen es punkto Übertritt knapp wird. Im Kanton Freiburg entschied der Staatsrat am Dienstag nun doch auf Maturitätsprüfungen zu verzichten. Es ist eine Kehrtwende: Noch vor knapp zwei Wochen hatte sich der Erziehungsdirektor Jean-Pierre Siggen für die Durchführung der schriftlichen Maturitätsprüfung ausgesprochen und musste dafür viel Kritik einstecken..

... oder nur schriftliche Prüfungen

Pech haben Schülerinnen und Schüler aus der Innerschweiz. In den Kantonen Nidwalden, Obwalden, Zug, Uri, Schwyz und Luzern müssen sie überall zur schriftlichen Prüfung antreten. Auch St. Gallen, Aargau und Graubünden setzen auf schriftliche Prüfungen.

Im Tessin ist noch offen, ob es schriftliche Prüfungen gibt. Das wird der Regierungsrat nächste Woche entscheiden. Die mündlichen Prüfungen wurden bereits abgesagt.

Ob auch die mündliche Prüfung gilt, ist teilweise noch offen. Bereits klar ist: Im Thurgau, in Schaffhausen und Glarus wird der Übertritt sowohl schriftlich wie auch mündlich geprüft.

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