Die Beschwerden türmen sich im Büro von SRF-Ombudsmann Roger Blum. Über 250 Beanstandungen sind zur «Arena»-Sendung von vergangener Woche schon eingegangen – ein Rekord. Das berichtet heute die «SonntagsZeitung».
Den Spitzenplatz in Sachen Beanstandungen hatte bislang TV-Talker Roger Schawinski inne. Seine Sendung mit Satiriker Andreas Thiel hatte 185 Beschwerden provoziert.
Nun wurde Schawinski von «Arena»-Moderator Jonas Projer abgelöst – und das lange bevor die Beschwerdefrist von 20 Tagen abgelaufen ist. Ihm wird in einer Mehrheit der Zuschriften vorgeworfen, unfair mit Gesprächsgast Daniele Ganser umgegangen zu sein. So hatte Projer Ganser als «umstrittenen Historiker» vorgestellt und sich mit ihm über widersprüchliche Aussagen zu einem Beitrag der Sendung «Einstein» gestritten, welche im Januar ausgestrahlt worden war.
Auch privat Hunderte Zuschriften
Das sorgt für scharfe Kritik beim SRF-Publikum. Projer habe mit der Veröffentlichung eines privaten Mails Gansers Glaubwürdigkeit versucht zu untergraben, kritisieren die Beschwerdeschreiber. Zudem sei der Historiker als Verschwörungstheoretiker diffamiert worden.
Auch privat haben sich nach der Sendung zahlreiche Zuschauer bei Ganser gemeldet, um ihm ihren Support zuzusprechen. Via Facebook bedankte sich der umstrittene Wissenschaftler gestern bei den «Hunderten von Menschen», die ihn unterstützt hätten. Eines ist damit schon jetzt klar: In Sachen PR dürfte sich der «Arena»-Auftritt für den umstrittenen Wissenschaftler damit eindeutig gelohnt haben. (lha)