Erhält die Stadt Zürich schon bald eine schwimmende Seebrücke? Ganz abwegig ist ein solches abenteuerliches Projekt nicht. Denn gemäss der «Neuen Zürcher Zeitung» prüft Stadtrat Filippo Leutenegger genau diese Idee zurzeit.
Hintergrund ist, dass der für das Zürcher Quartier Seefeld so wichtige Durchgang dringend saniert werden muss. Die Bellerive-Strasse ist die zentrale Einfallachse der Zürcher Goldküste. Über die zwei Kilometer zwischen Bahnhof Tiefenbrunnen und dem Seebad Utoquai verkehren pro Tag 40'000 bis 50'000 Autos.
Doch wohin mit dem Verkehr in der dreijährigen Bauphase? Eine Möglichkeit wäre, dass man die Fahrzeuge ins Quartier umleitet. Doch genau vor diesem «Horrorszenario» haben die Bewohner grosse Angst, wie an einem Informationsabend zum Ausdruck kam.
Pontonbrücke als Befreiungsschlag
Leutenegger versuchte zu beruhigen und brache eine utopische Idee ins Spiel, die aber schon in Abklärung ist: Der Verkehr soll über eine schwimmende Brücke im Zürichsee umgeleitet werden. Ungefähr bei der Badi Utoqui würde die Autos auf die Pontonbrücke auffahren, das Zürihorn umrunden und beim Bahnhof Tiefenbrunnen wieder aufs Land zurückfahren.
Leutenegger verwies auf ein ähnliches Projekt im Vierwaldstättersee. 2010 wurde zwischen Hergiswil und Stansstaad eine 500 Meter lange Ponton-Autobrücke realisiert. Dies, nachdem ein Felssturz die Strasse zwischen den Ortschaften über ein Jahr blockiert war. (hlm)