Die «Arena» steht erneut in der Kritik: Moderator Jonas Projer (37) hat zur heutigen Sendung dieselben Gäste eingeladen, die schon vergangene Woche zum Rahmenabkommen auftreten durften.
Einzig die FDP-Vertretung hat gewechselt: Vor sieben Tagen stand der frühere Parteipräsident und Ständerat Philipp Müller (66) vor der Kamera, heute steht die amtierende Parteichefin und Nationalrätin Petra Gössi (42) im Studio. Müller ist wegen einer Familienfeier verhindert.
Blocher reloaded
Zu reden gibt aber vor allem ein Gast: SVP-Übervater Christoph Blocher (78). Dass Blocher in wichtigen Sendungen im EU-Dossier mit dabei sein muss, ist klar. Er führte schliesslich die Opposition gegen den EWR-Beitritt an, und vor fast auf den Tag genau 26 Jahren konnte er das Volks-Nein zum Europäischen Wirtschaftsraum feiern. Seither kämpft er unerlässlich gegen die angebliche Annäherung der Schweiz an die EU.
Für das SRF ist die heutige Sendung die Fortsetzung derjenigen von letzter Woche zum Rahmenvertrag mit der EU, über den der Bundesrat heute entscheiden will. Und über den er schon letzten Freitag beriet.
Das ist der Grund dafür, weshalb wieder die gleichen Personen geladen wurden wie zuvor. Neben den genannten sind dies SP-Nationalrat Corrado Pardini (53) und GLP-Fraktionschefin Tiana Angelina Moser (39). Zudem sind CVP-Fraktionschef Filippo Lombardi (62), Operation-Libero-Co-Präsidentin Laura Zimmermann (26), Swissmem-Direktor Jean-Philippe Kohl und der Direktor der Uni Zürich, Michael Hengartner (52), wieder im Studio.
Blocher-Buchhaltung von der CVP
Dass Christoph Blocher besonders oft zu Gast ist und jetzt gleich zweimal hintereinander auftritt, führt zu einem regelrechten Shitstorm auf Twitter. Eine CVP-Frau rechnet vor, dass der SVP-Vordenker in den letzten 43 regulären «Arena»-Sendungen fünfmal Gast und zweimal Namensgeber der Sendung war.
Allerdings waren in den letzten 12 Monaten auch verschiedene Parteichefs fünfmal bei Projer in der Sendung.
Moderator Blocher
So beteiligen sich auch Parlamentarier am Bashing: BDP-Präsident Martin Landolt fragt die Twitter-Gemeinde, welche Rolle Blocher künftig in der Arena übernehmen solle: Dauergast oder Moderator?
Jonas Projer erklärt zu den Vorwürfen: «Christoph Blocher ist ein herausragender Politiker, welcher die Schweizer Politik und besonders unser Verhältnis zur EU bis heute stark prägt.» Die «Arena» freue sich, ihn regelmässig in der Sendung begrüssen zu dürfen. Wie auch viele andere wichtige Politikerinnen und Politiker, die mindestens ebenso oft in der «Arena» zu Gast seien.
Und weiter: Sieben Personen seien heute von der «Arena» erneut eingeladen worden, um das Rahmenabkommen zu diskutieren. «Kritisiert wird dies aber nur in Bezug auf eine Person.» Man nehme das so zur Kenntnis. (pt)