Stand heute sind die Sozialdemokraten Wahlsieger. Zumindest, was die Anzahl ihrer Twitter-Follower angeht. Mit über 19'200 Followern verweist die SP die Grünliberalen auf Rang zwei (12'200).
Das sind für Schweizer Verhältnisse stolze Zahlen – doch die Ehre ist zweifelhafter Natur. Denn Blick.ch hat die Konten aller Parteien mit dem Tool «Twitter Audit» darauf untersucht, wie viele ihrer Follower echt sind.
Nicht allzu erstaunlich: In dieser Disziplin schneiden SP und GLP schlecht ab. Nut gerade 25 Prozent der Accounts, die den Grünliberalen folgen, sind demnach «echt». In der Parteizentrale kennt man das Problem.
«Mir ist auch schon aufgefallen, dass wir sehr viele Follower ohne Profilbild haben«, sagt der stellvertretende Generalsekretär Michael Köpfli. Er könne dazu bloss festhalten, «dass wir bestimmt nie Follower gekauft haben und bislang noch keine Werbung auf Twitter machen.»
Allerdings sei die Partei schon sehr lange präsent. «Da ist es möglich, dass manche User von früher mittlerweile inaktiv sind.» Ansonsten könne er sich das Phänomen aber auch nicht erklären.
Bei der SP tönt es ähnlich. Sprecher Michael Sorg sagt, die Fakes würden ihm schon länger auf die Nerven gehen. Aus dem Nichts folgten der Partei innert kürzester Zeit hunderte Accounts mit russischem Namen, mal waren es arabische.
Leider könne man nicht allzu viel dagegen tun, sagt Sorg. Immerhin: Mit 36 Prozent steht die SP etwas besser da als die GLP.
Bei den anderen Parteien ist das Problem weniger bekannt. Sie erreichen einen Wert zwischen 64 Prozent (FDP) und 75 Prozent (BDP). Dafür ist auch die Follower-Zahl erstaunlich tief.
Der grössten Partei das Landes, der SVP, folgen nur gerade 1600 Personen. Die Rechtspartei kann sich aber damit trösten, dass über keine andere politische Gruppierungen mehr getwittert wird als über sie. (vuc)