TV-Star entzieht Spekulationen den Boden
Susanne Wille will nicht in die Politik

Sie hätte Chancen: Im Kanton Aargau spekuliert man über eine mögliche Kandidatur von Susanne Wille als CVP-Nationalrätin. Will die beliebte TV-Frau in die Politik?
Publiziert: 09.08.2018 um 01:20 Uhr
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Aktualisiert: 14.09.2018 um 20:08 Uhr
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Ist seit 2001 eines der Aushängeschilder von SRF: Susanne Wille.
Foto: Screenshot SRF HO
Cinzia Venafro

Sie ist die bekannteste Politjournalistin des Landes. Seit 2001 begrüsst Susanne Wille (44) die Zuschauer der SRF-Nachrichtensendung «10 vor 10», sie war Redaktorin und Moderatorin bei der Polit-Sendung «Rundschau» und führte als erste Frau durch die SRF-Spezialsendung zum Wahltag direkt aus der Wandelhalle in Bern.

Doch reicht der Historikerin eine journalistische Karriere? Oder liebäugelt sie mit einem Seitenwechsel? Dies wird derzeit in ihrem Heimatkanton, dem Aargau, wild spekuliert. «Wagt Susanne Wille als CVP-Kandidatin den Schritt vom TV in die Politik?», fragt die «Aargauer Zeitung» in einem Bericht über das Wahljahr 2019.

Wähler lieben TV-Gesichter

Chancen hätte Wille sicherlich. Bekannte Fernsehgesichter schafften in der Vergangenheit spielend leicht den Sprung nach Bern. Zuletzt Willes ehemaliger Kollege, der Berner SP-Nationalrat Matthias Aebischer (50). Der ehemalige «Club»-Moderator liess sich 2011 für die Nationalratswahlen aufstellen und wurde mit einem Glanzresultat gewählt.

Doch bis Wille überhaupt so weit wäre wie Aebischer, fliesst noch viel Wasser die Aare hinunter: «Aktuell kann ich mir eine Kandidatur für ein politisches Amt nicht vorstellen», sagt sie auf Anfrage und präzisiert: «Ich plane derzeit keine Kandidatur für den Nationalrat.»

Susanne Willes Vater war CVP-Kantonsrat

Im Bundeshaus wird Wille also vorerst in bekannter Rolle anzutreffen sein. «Ich freue mich, als Politjournalistin über das Wahljahr 2019 zu berichten», sagt die TV-Frau. Zudem habe sie mit der «strategischen Verantwortung für die Neuausrichtung der Newssendungen und der Moderation bei SRF spannende Aufgaben».

Sicher ist: Wille hat die Leidenschaft für die Politik schon früh entwickelt. «Ich habe zu Hause Politik live erlebt, das hat mich geprägt», sagte sie 2015 in einem Interview mit der «Aargauer Zeitung».

Denn Wille ist in einer CVP-Familie aufgewachsen: «Durch das Engagement meines Vaters, der unter anderem Grossrat im Kanton Aargau war, sah ich, dass Politik Knochenarbeit ist. Er hat viel gearbeitet, war oft an Sitzungen. Er hat immer für die Sache gearbeitet und nicht für sein Ego.»

Würde Wille also auch auf CVP-Linie politisieren? «Ich bin Politjournalistin bei einem öffentlichen Medienhaus und äussere mich nicht, wo ich persönlich parteipolitisch stehe», sagt Susanne Wille und betont: «Das spielt für meine Aufgabe bei SRF keine Rolle.»

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