Türkei
Türkei: Imamoglus Anwälte legen Beschwerde gegen Inhaftierung ein

Die Anwälte des abgesetzten Istanbuler Bürgermeisters Ekrem Imamoglu haben Beschwerde gegen seine Inhaftierung eingelegt.
Publiziert: 07.04.2025 um 15:42 Uhr
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Aktualisiert: 07.04.2025 um 16:19 Uhr
Der abgesetzte Istanbuler Bürgermeisters Ekrem Imamoglu.
Foto: dpa
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SDASchweizerische Depeschenagentur

In dem Antrag heisst es, die Ermittlungen gegen Imamoglu seien mit rechtlich unzulässigen Verfahren durchgeführt worden, wie die Nachrichtenagentur DHA berichtete. Die Anwälte fordern demnach die Aufhebung der Untersuchungshaft und die Freilassung von Imamoglu.

Am 19. März wurde Imamoglu wegen Korruptions- und Terrorvorwürfen festgenommen. Der Oppositionspolitiker, der nach seiner Festnahme zum Präsidentschaftskandidaten der grössten Oppositionspartei CHP ernannt wurde, gilt als wichtigster innenpolitischer Rivale von Präsident Recep Tayyip Erdogan.

Wegen Korruption wurde Imamoglu inhaftiert, sein Bürgermeisteramt wurde ihm daraufhin aberkannt. Seine Partei kritisiert, die Vorwürfe beruhten teilweise auf Aussagen geheimer Zeugen. Das sieht die Partei als Beleg für deren Unglaubwürdigkeit. Der 53 Jahre alte Imamoglu wird im Hochsicherheitsgefängnis Marmara in Istanbul festgehalten.

Das Vorgehen gegen den beliebten Politiker löste eine Welle an Massenprotesten in der Türkei aus. Die Demonstranten werfen Präsident Erdogan vor, sich mithilfe des Justizapparats und der Polizei seines aussichtsreichsten Herausforderers bei der nächsten Wahl entledigen zu wollen.

Die CHP initiierte eine Unterschriftenkampagne, mit der sie die Freilassung Imamoglus und Neuwahlen fordert. Die Partei will von nun an jeden Samstag an unterschiedlichen Orten im Land und jeden Mittwochabend in Istanbul Proteste organisieren.

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