Das Schweizer Bahnsystem ist das beste Europas. Auch beim European Railway Performance Index für 2017 fährt unser Land wie schon 2015 und 2012 den anderen europäischen Staaten auf der Schiene davon.
Mit 7,2 von 10 Punkten erreicht unser Eisenbahnsystem den ersten Gesamtrang unter den Bahnsystemen Europas. Der Wert setzt sich zusammen aus der Auslastung des Netzes durch Personen- und Güterzüge, aus der Leistungsqualität bestehend aus Pünktlichkeit und dem Durchschnittspreis pro Kilometer sowie aus der Sicherheit, also Unfälle und Todesfälle pro Zugkilometer.
Portugal, Rumänien und Bulgarien belegen die letzten Plätze
Am Schluss der Rangliste finden sich Rumänien und Bulgarien, die lediglich auf 1,9 Punkte kommen. Portugal als drittletztes Land erreicht 2,4 Punkte im Index, der von der Boston Consulting Group erhoben wurde.
Hinter der Schweiz platzieren sich in der Gesamtrangliste die nordischen Länder und – bis auf eine Ausnahme – die Nachbarländer der Schweiz. Mit 6,8 Punkten liegt Dänemark auf dem zweiten Rang, Finnland (6,6 Punkte) auf dem dritten, gefolgt von Deutschland (6,1), Österreich (6,1), Schweden (6,0) und Frankreich (6,0). Nicht im Spitzenfeld findet sich das Bahnsystem Italiens.
Tschechien liegt noch vor Italien
Weit abgeschlagen schaffen es die Italiener mit dem 15. Rang und mit 4,5 Punkten gerade noch ins Mittelfeld – und damit beispielsweise klar hinter Tschechien (5 Punkte).
In der Kategorie Netzauslastung erreicht die Schweiz nahezu die Maximalpunktzahl (3,1 von 3,3 möglichen Punkten). Eine weitere Steigerung der Auslastung ist demnach also fast nicht mehr möglich. Kein anderes Land weist so gute Werte wie die Schweiz auf.
Bei Qualität und Sicherheit sind etliche Länder besser platziert
Bei der Kategorie Qualität haben Spanien (2,1 von 3,3), Finnland (2,0), Frankreich (2,0) und Litauen (2,0) die Nase vorn. Die Schweiz erreicht hier «nur» 1,8 Punkte. Und bei der Sicherheit sind Dänemark (3,0 von 3,3), Luxemburg (3,0), Grossbritannien (2,8), Irland (2,7) und die Niederlande (2,3) vor der Schweiz (2,3).
Bei Qualität und Sicherheit besteht also noch Verbesserungspotenzial. Die hohe Netzauslastung macht das Schweizer System störungsanfällig. Und je intensiver das Schienennetz befahren wird, desto grösser ist die Unfallgefahr. (pt)