Trotz Pleiten, Pech und Pannen
BAG will Mitarbeitern Corona-Bonus zahlen

Das Bundesamt für Gesundheit prüft, seinen Mitarbeitern wegen der Corona-Pandemie höhere Leistungsprämien zu bezahlen. Auch in einzelnen Kantonen können sich Staatsangestellte auf einen Krisen-Zustupf freuen.
Publiziert: 17.08.2020 um 09:15 Uhr
|
Aktualisiert: 21.08.2020 um 20:19 Uhr
1/7
BAG-Direktor Pascal Strupler will seine Mitarbeiter für den Corona-Einsatz belohnen. Mit einer Erhöhung der Leistungsprämien.
Foto: Keystone

Kurzarbeit, Jobverlust, weniger Einkommen: Die Wirtschaft leidet unter der Corona-Krise – und mit ihr viele Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer. Ganz anders sieht es derweil für manch einen Angestellten von Bund und Kantonen aus. Wie die «NZZ» berichtet, winken ihnen wegen der Pandemie teilweise beachtliche Boni.

In den Genuss einer Corona-Prämie könnten zum Beispiel die Beamten des Bundesamts für Gesundheit (BAG) kommen – ausgerechnet jenes Amtes, das in den vergangenen Wochen mit diversen Pannen für Negativschlagzeilen sorgte. Das BAG klärt derzeit ab, ob die Mittel für ausserordentliche Leistungsprämien erhöht werden. Und, ob die Obergrenze für die an Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ausbezahlten Prämien heraufgesetzt werden.

Nach geltender Regelung können die Angestellten des Bundes für «überdurchschnittliche Leistungen» und «besondere Einsätze» Prämien in der Höhe von bis zu zehn Prozent ihres Jahreslohns bekommen. Ausbezahlt werden die Boni jeweils auf Ende Jahr.

BAG-Beamte hatten extrem viel zu tun

Grund für die Diskussion über eine Erhöhung der Zustüpfe ist, dass die BAG-Mitarbeiter in der Krise unter grossem Druck standen und die Arbeitsbelastung sehr hoch war. Viele Angestellte des Amtes arbeiteten in den vergangenen Monaten praktisch durch.

Allerdings: Die Überstunden können sie kompensieren oder werden allenfalls ausbezahlt. Auch in anderen Bundesstellen war die Arbeitsbelastung zudem hoch – mehr Geld als sonst gibts für sie aber nicht. Das Staatssekretariat für Wirtschaft (Seco), die Eidgenössische Zollverwaltung und das Staatssekretariat für Migration (SEM) beispielsweise teilen auf Nachfrage der «NZZ» mit, dass keine besonderen Corona-Prämien vorgesehen seien.

Bis 5000 Franken im Kanton Bern

Auch die meisten Kantone verzichten ganz bewusst darauf, in der Krise mehr Geld für Boni auszugeben. Ausnahmen sind zum Beispiel die Kantone Bern und St. Gallen. In Letzterem hat die Regierung das Budget für ausserordentliche Leistungsprämien von 700'000 auf 2,1 Millionen Franken aufgestockt, um besonders stark geforderte Mitarbeiter zu honorieren. Profitieren sollen unter anderem Mitarbeiter des kantonsärztlichen Dienstes oder des Amts für Wirtschaft und Arbeit.

In Bern kommen die Angestellten der Gesundheits-, Sozial- und Integrationsdirektion in den Genuss eines Corona-Zustupfs. In einem vertraulichen Entscheid hat der Regierungsrat beschlossen, dass das Budget für Leistungsprämien dieses Jahr überschritten werden darf. Um wie viel, sagt der Kanton nicht. Den Kantonsangestellten winken maximal 5000 Franken Corona-Bonus. (lha)


Fehler gefunden? Jetzt melden
Was sagst du dazu?