Einem Argument wollen die Initianten mit einer repräsentativen Umfrage schon jetzt begegnen: Nein, die Schweizer würden wegen eines Grundeinkommens von 2500 Franken nicht zu einem Volk von Faulenzern.
Denn gemäss Umfrage würde nur jeder Fünfzigste bei Einführung des Grundeinkommens «bestimmt» aufhören zu arbeiten. Weitere acht Prozent würden «eher» ihre Stelle kündigen. 90 Prozent würden hingegen trotzdem weiterarbeiten. Das gilt im Übrigen genauso für die Jungen: Von den 18- bis 34-Jährigen wollen gemäss der Demoscope-Umfrage bei über 1000 Stimmberechtigten 88 Prozent weiterarbeiten.
Die Initianten sehen sich bestärkt. «Ein bedingungsloses Grundeinkommen ist keine Hängematte, sondern ein Sprungbrett, um einer sinnvollen Arbeit nachzugehen», sagt Kampagnenleiter Che Wagner. Um die Schweiz fit zu machen für die Digitalisierung und Roboter, die immer mehr Arbeit abnehmen, brauche es Weiterbildung und mehr Unternehmertum. «Mit der Einführung eines bedingungslosen Grundeinkommens ist ein positiver Effekt auf das Arbeitsleben und die Volkswirtschaft zu erwarten», ist Wagner überzeugt. Das könnte auch Bildungsminister Johann Schneider-Ammann behagen: Mit der gewonnenen finanziellen Freiheit würden sich 54 Prozent der Befragten weiterbilden. Bei den 18- bis 34-Jährigen liegt dieser Wert gar bei 70 Prozent.
Auch die Innovation könnte mit dem Grundeinkommen zunehmen. So wollen sich 22 Prozent der befragten Personen dank des Grundeinkommens selbständig machen. Sogar die Kinder könnten sich freuen, wollen sich doch 53 Prozent der Befragten mehr Zeit für die Familie nehmen.
Das Grundeinkommen sei nicht nur eine Idee, sagt Wagner, «sondern unsere Zukunft». Und eine erstaunlich verbreitete Hoffnung: Gemäss Umfrage gehen ganze 59 Prozent der Schweizer unter 35 Jahren davon aus, dass die Schweiz dereinst ein Grundeinkommen einführen wird.