Geht es nach Verteidigungsminister Guy Parmelin, soll die Schweiz im nächsten Jahr die Evaluation für einen neuen Kampfjet starten. Für 2020 ist der Typenentscheid geplant, und schon ab 2025 sollen die neuen Kampfjets geliefert werden.
Mit von der Partie möchte auch diesmal wieder der schwedische Kampfjet-Hersteller Saab sein, wie die «Aargauer Zeitung» berichtet. «Wir sind bereit zu offerieren und sind zuversichtlich, dass wir den Gripen E innerhalb des Schweizer Zeitplans liefern könnten, wenn die Schweiz sich dafür entscheidet», sagt Rustan Nicander, Chef Saab Schweiz und südliches Europa gegenüber der Zeitung.
«Papierflieger» konnte nicht überzeugen
Wohlgemerkt: Der Gripen E ist das gleiche Flugzeug, das vor zwei Jahren hierzulande nicht überzeugen konnte: 53,4 Prozent sagten im Mai 2014 Nein zum schwedischen Jet, gegen den die Gruppe Schweiz ohne Armee (GSoA) zusammen mit linken Parteien und Organisationen das Referendum ergriffen hatte.
Der schwedische Hersteller Saab lässt sich davon nicht beirren. Der Gripen E sei für die Schweiz ein gutes Geschäft: ein Kampfjet, der die neuste Technologie zu einem vernünftigen Preis biete. Ob Sicherheitspolitiker das ebenso sehen, ist fraglich. Denn in der Abstimmung vor zwei Jahren wurde Saab vor allem zum Verhängnis, dass es den Flieger nur auf dem Papier gab, er also nicht im Einsatz stand.
Jet ist immer noch nicht fertig
Und dieses Problem ist bis heute nicht behoben, der Jet ist noch immer in der Entwicklung. Laut Nicander wird der neue Gripen E erst zwischen 2019 und 2026 an die schwedische Luftwaffe ausgeliefert. Dennoch gibt er sich zuversichtlich. «Das Gripen E-Programm ist auf Kurs und die Produktion läuft», sagt er gegenüber der «Aargauer Zeitung». Die Flugtestphase beginne noch im laufenden Jahr.
Dennoch dürfte es Stand heute für den Gripen eng werden. Nachdem die Armee mit dem Bodluv-System für die bodengestützte Luftverteidigung und dem 125-Millionen-Abschreiber beim IT-Projekt FIS Heer zwei Debakel produziert hat, dürfte der Appetit der Sicherheitspolitiker auf nicht fertig entwickelte Beschaffungen gering sein. (sf)