Greenpeace stützt sich bei ihren Forderungen auf eine in ihrem Auftrag durchgeführte Studie des Forschungsbüros Infras, wie die Umweltorganisation am Mittwoch mitteilte. Demnach verursacht der werbebedingte Mehrkonsum bis zu sieben Prozent der gesamten Schweizer Treibhausgasemissionen.
Weil Migros und Coop viel Geld für Werbung ausgäben, sollen die Detailhändler verbindliche Werbereglemente erlassen, teilte Greenpeace mit. Denn nicht jeder Werbefranken belaste das Klima gleichermassen: So verursache ein Werbefranken für Tierprodukte viermal mehr Treibhausgasemissionen als einer für vegane Ersatzprodukte. Tierprodukte würden aber ungleich mehr beworben als vegane Produkte.
Coop schrieb in einer Stellungnahme gegenüber der Nachrichtenagentur Keystone-SDA, die von Greenpeace kolportierte Zahl der Werbeausgaben für Supermarktwerbung sei für sie nicht nachvollziehbar. «Die effektiven Werbeausgaben machen einen Bruchteil dieser Zahl aus», hiess es.
Ausserdem leiste Coop mit seinem Bio- und Fairtrade-Sortiment einen «aktiven Beitrag zur Nachhaltigkeit». Und es gebe es bei den vegetarischen und veganen Produkten «überproportional viele Aktionen» im Vergleich zum Fleischsortiment. Das Unternehme sehe deshalb auch «keinen Handlungsbedarf».
Auch Migros teilte mit, sie habe letztes Jahr überproportional in fleischlose Produkte investiert und baue das pflanzliche Sortiment laufend aus. Doch «nach wie vor möchte die grosse Mehrheit der Konsumentinnen und Konsumenten zumindest gelegentlich Fleisch konsumieren».
Deshalb seien «Kommunikationsmassnahmen» wichtig. Denn ohne Fleischwerbung würden Kundinnen und Kunden ihre Bedürfnisse zum Teil mit ausländischen Produkten abdecken, wo das Tierwohl nicht so hochgehalten werde wie in der Schweiz.(SDA)