Marc Mächler schafft die Wahl in den St. Galler Regierungsrat! Er erzielt 45'475 Stimmen und distanziert damit Toni Brunners Lebenspartnerin Esther Friedli deutlich. Die SVP-Frau erzielte 39,773 Stimmen.
Die zwei weiteren Kandidaten, Richard Ammann (BDP) und Andreas Graf (Parteifrei), spielten nur Nebenrollen.
Friedli kam aus dem Nichts
Rückblick: Gross war die Überraschung, als die St. Galler SVP Anfang März Esther Friedli als Regierungsratskandidatin für den zweiten Wahlgang präsentierte. Obschon Friedli seit bald 20 Jahren mit SVP-Aushängeschild Toni Brunner liiert ist, war sie in weiten Teilen der Partei und des Kantons eine Unbekannte. Kein Wunder. Weder trat Friedli öffentlich oft in Erscheinung, noch war sie Mitglied der SVP.
Beides hat sich vor der Wahl geändert. Friedli machte einen engagierten Wahlkampf. Und obwohl ihre politischen Positionen – namentlich zur Durchsetzungs-Initiative, zur Masseneinwanderungs-Initiative und zu den Bilateralen Verträgen – äusserst vage blieben, hat sie sich in den letzten sieben Wochen einen Namen gemacht.
Nicht zuletzt dank einem humorvollen Wahlvideo: Es zeigt Toni Brunner beim Schrubben, Waschen und Putzen. Die Botschaft: Wählen die St. Galler Esther Friedli in den Regierungsrat, wird Brunner künftig vermehrt als Hausmann wirken.
Trotz allem: FDP-Kandidat Marc Mächler wurde seiner Favoriten-Rolle gerecht. Der UBS-Banker, der sich im Freisinn hochgearbeitet hat, machte das Rennen mit knapp 5000 Stimmen mehr als Friedli. Beim ersten Wahlgang Ende Februar hatte Mächler den damaligen SVP-Kandidaten Herbert Huser deutlich distanziert und die Wahl relativ knapp verpasst.