Es kam wie erwartet: Die SVP-Fraktion hat gestern den Zuger Nationalrat Thomas Aeschi (38) zu ihrem neuen Stallmeister ernannt. Die Überraschung des Tages war hingegen, wie es dazu kam. Denn sein schärfster Konkurrent, der Zürcher Nationalrat Alfred Heer, hatte seine Kandidatur kurz vor der Wahl zurückgezogen. Aus persönlichen Gründen und zum Wohl der Partei, wie er erklärte.
Im ersten Wahlgang schon das absolute Mehr
So stand Aeschi nur noch der Berner Werner Salzmann (55) im Weg. Das war aber kein Problem: Aeschi gewann im ersten Wahlgang mit 39 zu 20 Stimmen. Er wolle die Fraktion so weiterführen wie sein Vorgänger Adrian Amstutz (63).
Ob er die 74-köpfige Fraktion wirklich mit so eiserner Hand führen wird wie der Berner Oberländer, bleibt abzuwarten. Denn im Vergleich mit seinem Vorgänger ist Aeschi zugänglicher und freundlicher im Umgang.
Zudem gilt er als fleissig, gut vorbereitet – und sehr ehrgeizig. Einzig: Ihm fehle ein bisschen das Gesellige, hatten Fraktionskollegen vor der Wahl kritisiert.
Gesellige Runde in der Berner Altstadt
Ein Vorwurf, den Aeschi nicht auf sich sitzen lassen wollte: «Während der Sessionen übernachte ich immer in Bern und bin abends in der Stadt unterwegs. Es gab also viele Gelegenheiten, mit mir ein Bier zu trinken – und das wird weiter so bleiben», sagte er vor einigen Tagen.
Den Tatbeweis trat der neue SVP-Einpeitscher direkt nach seiner Wahl an: BLICK traf ihn im Restaurant Anker in der Berner Altstadt – beim Abendessen mit einigen Fraktionskollegen, darunter auch Ex-Parteipräsident und Stimmungskanone Toni Brunner (43). Vor Aeschi auf dem Tisch: ein Bier.
Auch die FDP durfte gestern einen neuen Fraktionspräsidenten bestimmen, nachdem ihr der alte, Ignazio Cassis (56), in den Bundesrat abhanden gekommen war. Wie erwartet wählten die Freisinnigen den Zürcher Wirtschaftsanwalt Beat Walti (49) zu ihrem neuen Chef – einstimmig. Walti, der seit 2014 im Nationalrat sitzt, war der einzige Kandidat für das Amt. Zuvor amtete er als Vizefraktionschef. Wer sein Stellvertreter werden soll, bestimmt die FDP-Fraktion Ende November.
Auch die FDP durfte gestern einen neuen Fraktionspräsidenten bestimmen, nachdem ihr der alte, Ignazio Cassis (56), in den Bundesrat abhanden gekommen war. Wie erwartet wählten die Freisinnigen den Zürcher Wirtschaftsanwalt Beat Walti (49) zu ihrem neuen Chef – einstimmig. Walti, der seit 2014 im Nationalrat sitzt, war der einzige Kandidat für das Amt. Zuvor amtete er als Vizefraktionschef. Wer sein Stellvertreter werden soll, bestimmt die FDP-Fraktion Ende November.